Der Italiener Antonello Tonna entging am Mittwoch nur knapp dem Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis. Tonna arbeitet als Pianist auf dem Kreuzfahrtschiff «Costa Fascinosa». Eigentlich hätte er zusammen mit einer Gruppe italienischer Passagiere ins Museum gehen sollen.
Doch Tonna entschied sich für einen Ausflug in ein Dorf etwas ausserhalb von Tunis. «Als mir meine Frau ein SMS schickte, wurde mir klar, dass mir das Leben erneut ein wunderschönes Geschenk machte», sagt Tonna im «Le Matin». Seine Frau habe gedacht, er sei mit den anderen im Museum in Tunis. «Ich hatte zum zweiten Mal Riesenglück.»
Erster Einsatz nach «Concordia»
Vor drei Jahren überlebte Tonna schon die Havarie der «Costa Concordia» vor der Toskana-Insel Giglio. Der Barpianist rettete sich am Abend des 13. Januar 2012 wie viele andere «Concordia»-Gäste mit einem Sprung ins Meer.
Jetzt war Tonno zum ersten Mal seit dem Unglück wieder im Einsatz als Bordpianist. Er erlebe jetzt die Havarie der «Costa Concordia» nochmals im Kopf. «Die Angst und die Beklemmung», sagt Tonno.
13 Passagiere nicht mehr zurückgekehrt
Die Reederei «Costa Crociere», zu deren Flotte die Kreuzfahrtschiffe gehören, nahm Tunis vorläufig aus dem Programm. «Die Sicherheit unserer Gäste und der Crew ist eine wesentliche Bedingung, um angenehme Ferien anzubieten», hiess es in einer Presseerklärung der Reederei.
13 Passagiere des Kreuzfahrtschiffs «Fascinosa» kehrten nicht wie geplant auf die «Costa Fascinosa» zurückgekehrt, ehe dieses in der Nacht zum Donnerstag Tunis wieder verliess. (btg)