Mitten in London hat ein 19-jähriger Mann mehrere Menschen mit Messerstichen verletzt. Eine ungefähr 60-jährige Frau, eine US-Bürgerin, starb noch am Tatort, wie die Polizei in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. Zwei weitere Frauen und drei Männer erlitten «diverse Verletzungen». Über ihren Zustand war zunächst nichts bekannt.
Es seien keine Beweise gefunden worden, dass der Mann «auf irgendeine Art von Terrorismus motiviert» gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher.
Der erste Ermittlungsstand lege nahe, «dass die mentale Gesundheit ein wichtiger Faktor in diesem Fall» sei, erklärte die Londoner Polizei. «In diesem Stadium werden wir aber selbstverständlich in alle Richtungen ermitteln, womit Terrorismus als Tatmotiv eine Spur bleibt, der wir nachgehen werden.»
Zur Identität des Festgenommenen machte die Polizei zunächst keine Angaben. Laut «Daily Mail» handelt es sich aber um einen norwegischen Staatsbürger mit somalischen Wurzeln. Gegen ihn wird nun wegen Mordes ermittelt.
Eine Augenzeugin sagt gegenüber «Mail Online»: «Ich hörte einen Schrei und lief dann in den Park, wo ich eine Frau auf dem Boden liegen sah. Blut floss aus ihrem Rücken. Eine weitere Frau blutete am Arm.»
Polizei-Chef warnte: Terrorattacke nur Frage der Zeit
Wie Scotland Yard mitteilte, ereignete sich der Angriff am späten Mittwochabend am Russell Square nahe des Britischen Museums im Zentrum Londons. Passanten alarmierten gegen 22.30 Uhr die Polizei, weil ein Mann mit einem Messer auf Menschen einstach. Kurze Zeit später überwältigten Polizisten den mutmasslichen Angreifer unter Einsatz eines Tasers und nahmen ihn fest.
Die Umgebung um den Tatort wurde grossflächig abgesperrt. Zudem kündigte die Polizei an, sie werde ihre Präsenz in der Grossstadt verstärken.
Erst am Mittwoch hatte Scotland Yard bekannt gegeben, dass angesichts der Terrorgefahr verstärkt bewaffnete Polizeikräfte in der Stadt eingesetzt werden. Britische Polizisten sind in der Regel nicht mit Schusswaffen ausgestattet. (SDA/sin/pma)
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