Terror-Drohung der Sony-Hacker
«Denkt an den 11. September»

Die Hacker, die Sonys Computer infiltriert haben, schalten einen Gang höher: Vor der Premiere der Nordkorea-Komödie «The Interview» drohen sie mit Terror-Anschlägen. Sony hat nun die Premiere in New York abgesagt.
Publiziert: 17.12.2014 um 02:02 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:27 Uhr

Bisher waren die veröffentlichten Daten aus der Sony-Hacker-Attacke vor allem eins: extrem peinlich für Sony. Doch jetzt bleibt vielen das Lachen im Hals stecken.

Die Hackergruppe «Guardians of Peace» hat nun offen gedroht: Man solle sich von Kinos fernhalten, in denen «The Interview» läuft. «Die Welt wird voller Angst sein. Denkt an den 11. September 2001».

Gier von Sony sei Schuld

Sie raten allen, von «diesen Orten zu diesen Zeiten» fernzubleiben. Wer in der Nähe wohnt, solle das Haus verlassen.

«Was immer auch geschieht, die Gier von Sony Pictures Entertainment ist daran schuld», schreiben die Hacker.

Die beiden Stars Seth Rogen und James Franco haben diverse Auftritte in Talkshows wie «Tonight Show starring Jimmy Fallon» abgesagt.

Das FBI untersucht seit Beginn die Hacker-Attacke. Auch wird die neueste Drohung untersucht. Gemäss «CNN.com» versucht das US-Ministerium für innere Sicherheit zu beruhigen: «Es gibt keine glaubhaften Hinweise darauf, dass es einen Plan gegen Kinos in den USA gibt».

Premiere abgesagt

Sony hat nun trotzdem kalte Füsse bekommen: Die Premiere des Films, die – unter strengstens Sicherheitsvorkerhrungen – am Donnerstag in New York hätte stattfinden sollen, wurde heute abgesagt.

Und ob der Film wie geplant in die Kinos kommt, ist zumindest fraglich. Die «LA Times» berichtet, dass sich Sony überlegt, die Veröffentlichung des Films am 25. Dezember ganz abzusagen.

Die «New York Times» berichtet, dass Sony Kinobetreibern freie Hand lässt, den Film aus dem Programm zu nehmen. Die Kinokette «Carmike Cinemas» hat beschlossen, den Film in ihren 278 Kinos in 41 US-Staaten nicht in der Premierenwoche zu zeigen.

Darum gehts im Film

In «The Interview» geht es um einen Journalisten (James Franco) und einen Produzenten (Seth Rogen), die ein Interview mit Nordkoreas Kim Jong Un erhalten. Dabei sollen sie im Auftrag des CIA den Diktator umbringen.

Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Film und dem Hacker-Angriff wurde von Anfang an vermutet. Bisher konnte das FBI aber noch keinen direkte Beteiligung von Nordkorea am Cyber-Angriff nachweisen. (ent)

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