Terror-Braut hingerichtet
Jordanien übt Rache nach IS-Mord

Jordanien rächte den Tod des Armeeangehörigen Muas al-Kasasba durch die Terrormiliz IS umgehend. Heute Morgen wurden zwei Dschihadisten ermordet.
Publiziert: 04.02.2015 um 05:13 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:33 Uhr
Al-Rischawi sitzt seit neun Jahren in der Todeszelle.
Foto: Reuters

Die barbarische Ermordung des jordanischen Kampfjet-Piloten Muas al-Kasasba (†26) hat das Königreich und seine Verbündeten tief erschüttert. Noch am Abend der Veröffentlichung des äusserst professionell produzierten Videos, das zeigt, wie Schlächter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Oberleutnant bei lebendigem Leib verbrennen, hat Jordanien Rache geschworen.

«Unsere Strafe und Rache wird so gross sein wie der Verlust der Jordanier», liess der Sprecher der Armee, Mamdouh al-Ameri, verlauten. «Das Blut des Märtyrers wird nicht umsonst geflossen sein.» Schon «bald» werde der IS erfahren, welche Folge ihre Tat haben wird, hiess es in einem schriftlichen Statement der Armee, das jordanische Medien verbreiteten.

Hinrichtung im Morgengrauen

Und Jordanien zögert tatsächlich nicht. Zwei Dschihadisten seien hingerichtet worden, teilte ein Sprecher der Regierung heute am frühen Morgen mit. Bei den Opfern handelt es sich um die für den IS wichtige Symbolfigur Sadschida al-Rischawi (44) und Al-Kaida-Terrorist Siad al-Karbuli, beide wegen Anschlägsplänen auf Jordanien zum Tode verurteilt.

Am Abend hatte ein Behördenvertreter, der anonym bleiben will, der Nachrichtenagentur AP bereits angekündigt, im Morgengrauen solle die irakische Dschihadistin al-Rischawi erhängt werden. Die Terrormiliz hatte vergangene Woche bekannt gegeben, al-Kasasba und auch die japanische Geisel Kenji Goto am Leben zu lassen, sollte Jordanien al-Rischawi freilassen. Als Jordanien in der Folge ein Lebenszeichen der Geisel verlangte, platzte der Gefangenenaustausch.

Inzwischen ist wohl klar, weshalb: Der Pilot war zu diesem Zeitpunkt, so behauptet es das jordanische Staatsfernsehen, bereits seit mehreren Wochen tot. Bereits am 3. Januar soll der Oberleutnant ermordet worden sein. Worauf diese Informationen basieren, ist unklar.

König ruft zu Zusammenhalt auf

Der jordanische König Adullah II. rief sein Volk derweil zu nationalem Zusammenhalt auf. «Mit Wut und Trauer haben wir die Nachricht vernommen, dass der Pilot und Held Muas al-Kasasba von der Terrororganisation IS getötet wurde - von der feigen, fehlgeleiteten Verbrecherbande, die nichts mit unserer Religion zu tun hat», teilte er in einer Fernsehansprache mit. Nun sei es die Pflicht «der Söhne und Töchter der Nation», zusammenzuhalten. «Das wird uns und unsere Einigkeit nur stärken.»

Abdullah befand sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos zu Besuch in Washington. Gastgeber Obama kondolierte dem König und teilte mit, die Gräueltat verdopple die Entschlossenheit der globalen Anti-IS-Koalition – zu der auch Jordanien gehört –, die Terrormiliz zu zerstören. «Welche Ideologie sie auch immer bedient, sie ist ruiniert.» (lha)

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