Im Zusammenhang mit den Pariser Terroranschlägen von Mitte November verhängte die belgische Justiz Haftbefehl gegen einen weiteren Verdächtigen. Dem 22-Jährigen werden Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung und terroristische Morde vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es sei die zehnte Person, die nach den Pariser Attacken in Belgien vorläufig in Haft genommen wurde.
Der Mann mit belgischer Staatsangehörigkeit wurde bei einer Razzia im Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek-St. Jean festgenommen. Aus Molenbeek stammt auch der Terrorverdächtige Salah Abdeslam, der an den Pariser Anschlägen beteiligt gewesen sein soll.
In Belgiens Hauptstadt bleibt die Lage derweil angespannt. Ermittler nahmen im Zusammenhang mit Terrordrohungen gegen «symbolträchtige Orte» in Brüssel sechs weitere Verdächtige vorläufig fest. Laut Staatsanwaltschaft gab es Durchsuchungen in mehreren Stadtbezirken und in Sint-Pieters-Leeuw im Umland der Hauptstadt.
Die Behörden hatten bereits vor wenigen Tagen Attentatspläne für die Silvesternacht aufgedeckt und zwei Männer wegen Terrorverdachts festgenommen. Die Verdächtigen im Alter von 27 und 30 Jahren bleiben laut Staatsanwaltschaft weiter für einen Monat in Haft. Der 30-Jährige gilt als Drahtzieher und soll Komplizen für Terrorakte angeworben haben.
Die Männer kommen laut Medienberichten aus dem Brüsseler Stadtbezirk Anderlecht und sind Mitglieder des Motorrad-Clubs «Kamikaze Riders», dessen Anhänger in sozialen Netzwerken zum Teil mit antisemitischen Parolen auffielen.
Fahnder waren bei Razzien auf Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gestossen. Von einem Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen vom November mit 130 Toten gehen die Ermittler nicht aus. (vsc/SDA)