Tennis-Talent enthüllt
«Trainer hat mich 400 Mal vergewaltigt»

Ein Vergewaltigungs-Skandal erschüttert die französische Tenniswelt: Jetzt wird klar, wie perfid der bereits verurteilte Trainer Andrew Geddes (55) bei seinen Taten vorging.
Publiziert: 16.09.2023 um 04:30 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2023 um 13:47 Uhr
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Andrew Geddes vergewaltigte seine Schülerin Angelique Cauchy jeden Tag mehrfach. Sie sagte nun vor einer Sonderkommission aus.
Foto: Screenshot youtube

Tennis-Coach Andrew Geddes (55) sitzt im Knast: Verurteilt zu 15 Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs von vier Minderjährigen. Geddes war ein bekannter Nachwuchs-Tennistrainer, war unter anderem als Sportdirektor beim prestigeträchtigen Levallois Sporting Club tätig.

Eine der Frauen, Tennis-Talent Angelique Cauchy (36) hat nun vor einer Sonderkommission vor dem französischen Parlament ihr Schweigen gebrochen und über Geddes perfides System ausgesagt. Sie war im Jugendbereich damals zweitbeste Französin.

Erschütternd, wie sie nun den Missbrauch enthüllt, der begann, als sie 12 Jahre alt war. Der Trainer schaute in Trainingslagern im Bett des Mädchens zu «Spass-Besuchen» vorbei. Diese wurden rasch körperlich und endeten im Missbrauch – bis zu drei Mal täglich.

Sie flehte ihn an, aufzuhören

«Ich habe einen Albtraum erlebt», sagt Cauchy vor der Sonderkommission. Mehrmals habe sie an Suizid gedacht. «Geddes hat mich in zwei Jahren mehr als 400-mal vergewaltigt.»

Geddes machte dem Mädchen zudem weis, er sei HIV-positiv. Ein Horror für Cauchy: «Ich habe 10 oder 15 Jahre mit dem Gedanken gelebt, ich könnte Aids haben.» Sie habe ihn jeden Tag angefleht, aufzuhören, ihm immer wieder gesagt, dass sie das nicht möchte und er aufhören solle, sie anzufassen.

Verein wollte nicht hinsehen

Doch der Peiniger machte weiter. Er sagte ihr: «Weisst du, in der Beziehung zwischen Coach und Schülerin passiert das manchmal, es ist völlig normal.»

Er isolierte seine Opfer von ihren Familien und Freunden, verhinderte so, dass sie sich irgendwem anvertrauten. Dass der Fall nicht eher aufgedeckt wurde, lag auch am Verein – der offenbar nicht hinsehen wollte. Auf entsprechende Hinweise durch Zeuginnen wurde nicht reagiert.

Schliesslich zeigten vier Opfer Geddes an, 2021 wurde er verurteilt. Nun untersucht eine Sonderkommission Hunderte weitere Fälle im Tennissport. Die Ergebnisse werden im Dezember veröffentlicht. (neo)

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