Teil einer Russen-Operation
Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek in Spionage verwickelt

Jan Marsalek, ehemaliger Wirecard-Manager, befindet sich auf der Flucht vor der Justiz. Nun kommt heraus: Er wird verdächtigt, Teil von russischen Spionageoperationen gewesen zu sein.
Publiziert: 26.09.2023 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2023 um 14:11 Uhr
Fahndungsfotos von Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek.
Foto: AFP

Der frühere Wirecard-Manager und Justizflüchtige Jan Marsalek (43) wird von britischen Ermittlern verdächtigt, Teil eines Spionagenetzwerks für Russland gewesen zu ein.

Das geht aus einer Mitteilung der britischen Staatsanwaltschaft vom Dienstag hervor. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin «Spiegel» über die Vorwürfe berichtet.

Vermittler zwischen Moskau und Bulgarien

Demnach soll Marsalek eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Moskau und einer Gruppe von Bulgaren gespielt haben, die sich als mutmassliche russische Spione in London vor Gericht verantworten müssen. Eine erste Anhörung dazu sollte am Dienstag am Westminster Crown Court in London stattfinden.

Marsalek war früher Vertriebsvorstand des Finanzdienstleisters Wirecard, ist seit Längerem abgetaucht und wird in Russland vermutet. Er gilt als Hauptverdächtiger im Wirecard-Skandal.

Marsalek verantwortete das Geschäft mit sogenannten Drittpartnerfirmen – externen Zahlungsdienstleistern, die im Wirecard-Auftrag Kreditkartenzahlungen überwiegend in Asien abwickelten oder abgewickelt haben sollen.

Im Sommer 2020 war der einstige Dax-Konzern zusammengebrochen, weil 1,9 Milliarden Euro angeblicher Erlöse aus diesem Drittpartnergeschäft nicht auffindbar waren. Marsalek hatte sich daraufhin ins Ausland abgesetzt, als sich der Kollaps des Konzerns abzeichnete.

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