«Apple drosselt die Akku-Leistung von älteren iPhone-Modellen mit Absicht.» Lange war diese Aussage eine reine Mutmassung. Doch eine diese Woche veröffentlichte Recherche des Tech-Portals «Techcrunch» brachte letztlich den Beweis (BLICK berichtete).
Damit konfrontiert, hat Apple am Mittwoch zugegeben, «momentane Spitzen zu glätten» – was nichts anderes heisst, als dass die Firma die potenzielle Leistung des entsprechenden iPhones drosselt.
Erste Klagen flattern bei Apple ins Haus
Jetzt gingen beim Technologie-Unternehmen in Cupertino (USA) die ersten Klagen ein. Zwei iPhone-User aus Los Angeles haben am Donnerstag Ernst gemacht. Stefan Bogdanovich und Dakota Speas, beide Studenten an der USC Law School, haben beim Central District Court von Kalifornien gegen den Konzern Klage eingereicht, wie die Zeitung «Mercury News» schreibt. Weitere Klagen anderer User folgten kurz darauf.
Gemäss Stellungnahme von Apple wurde die «gezielte Verlangsamung älterer iPhone-Modelle» im letzten Jahr beim iPhone 6, iPhone 6s und beim iPhone SE eingeführt. Unterdessen ist auch das iPhone 7, das mit iOS 11.2 läuft, von Apples Leistungsdrosselung betroffen.
«Absichtliche Beschädigung» für mehr Umsatz?
Als Grund führt der Tech-Konzern an, die im iPhone verbauten Lithium-Ionen-Batterien schonen zu wollen. Diese seien besonders kälteempfindlich. Wenn die Belastung zu hoch werde, könne es passieren, dass das iPhone plötzlich abstürzt.
Die vermeintlich guten Absichten von Apple, ihre Geräte zuverlässiger zu machen, weisen die Kläger zurück. Zum einen würden durch die neue Funktion ältere iPhones ohne die Einwilligung der Besitzer verlangsamt, und zum anderen führen sie gar eine «absichtliche Beschädigung» der Geräte an. Apple verfolge damit nur ein Ziel: Den Kunden dazu zu bewegen, neue Batterien für sein iPhone oder gar ein komplett neues Gerät zu kaufen. (rad)