Tausende von Jahren in Eisbrocken konserviert
Junger Säbelzahntiger im ewigen Eis entdeckt

Sensationsfund in Sibirien: Forscher entdeckten die Überreste eines Säbelzahntigers. Das nur drei Wochen alte Kätzchen lag fast 37'000 jahrelang im Permafrostboden eingefroren.
Publiziert: 18.11.2024 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2024 um 15:58 Uhr
Ein ausgewachsener Säbelzahntiger. (Symbolbild)
Foto: Sergiodlarosa (Sergio De La Rosa)
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Kugelige Pfoten, ein süsser Kopf und plüschiges dunkles Fell: Im sibirischen Permafrostboden hat ein russisches Forschungsteam aussergewöhnlich gut erhaltene Überreste eines teilweise mumifizierten Säbelzahntigers gefunden.

Furchteinflössend wirkt dieser urzeitliche Räuber wahrlich nicht. Bei seinem Tod war das Kätzchen gerade einmal drei Wochen alt. Wie die Forschungsgruppe im Fachblatt «Scientifc Reports» berichtet, wurde das Tier bereits 2020 in der Nähe des Flusses Badjaricha in der Region Jakutien oberhalb des Polarkreises entdeckt, wo es Jahrtausende in einem Eisbrocken konserviert war.

Mittels Radiokarbonmethode ermittelten die Wissenschaftler, dass die Säbelzahnkatze vor etwa 35'500 bis 37'000 Jahren lebte, also im späten Pleistozän.

Kleine Ohren und ein dicker Hals

Den Forschern zufolge gehörte das Kätzchen zur inzwischen ausgestorbenen Art Homotherium latidens. Das sind zwar korrekterweise Säbelzahnkatzen, sie werden aber oft auch als Säbelzahntiger bezeichnet.

Im Detail erhalten sind bei dem Kätzchen der Kopf und sogar einzelne Schnurrhaare, die Vorderbeine mit den krallenbewehrten Pfoten sowie der Vorderkörper des Tieres. Auch Knochen der Hüfte und der Hinterbeine wurden gefunden.

Das Forschungsteam verglich die Überreste mit der Anatomie heutiger Löwenjungen gleichen Alters und stellte dabei einige Unterschiede fest. In der Studie heben die Autoren vor allem die dickere, muskulöse Halsregion, die kleineren Ohren und längeren Vorderbeine der Säbelzahnkatze sowie die stark verkürzte und verbreiterte Nase hervor.

Dichtes, dunkles Fell

Ausserdem hatte das prähistorische Jungtier ein dichteres, dunkleres Fell und breitere, abgerundete Pfoten – vermutlich eine Anpassung an die kalte Umgebung und das Laufen im Schnee.

Insgesamt erweitere die Entdeckung der Mumie des Homotherium latidens in Jakutien das Verständnis über die Verbreitung der Gattung und bestätige ihre Präsenz im späten Pleistozän Asiens, heisst es in der Studie. Und weiter: «Zum ersten Mal in der Geschichte der paläontologischen Forschung wurde das äussere Erscheinungsbild eines ausgestorbenen Säugetiers, das keine Entsprechung in der modernen Fauna hat, direkt untersucht.»

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