Im Viertel Hledan in der ehemaligen Hauptstadt Yangon (früher: Rangun) hätten sich Tausende Menschen mit Kerzen zu einer Nachtwache versammelt, berichteten die Zeitung «The Irrawaddy» und andere lokale Medien.
Viele hielten wieder Plakate in den Händen, auf denen sie die Freilassung der entmachteten und festgesetzten Regierungschefin Aung San Suu Kyi forderten. Auch in vielen anderen Teilen des südostasiatischen Landes fanden nach Einbruch der Dunkelheit Kundgebungen statt. Zunächst blieb es weitgehend friedlich.
Die Bewegung der zivilen Ungehorsams (CDL), die den Widerstand organisiert, twitterte: «Die Menschen versammeln sich jetzt in Hledan, Yangon, trotz der Gefahr massiver Razzien und Gewalt.» Die Menschen zeigten grosse Widerstandsfähigkeit und viel Mut «angesichts barbarischer Brutalität und extremer Gewalt». Die Bewegung forderte die Internationale Gemeinschaft erneut auf, dem Land zu helfen.
Im früheren Birma hatte sich das Militär am 1. Februar an die Macht geputscht. Seitdem gibt es immer wieder Massenproteste. Jedoch fanden diese bislang meist tagsüber statt. Zuletzt hatten Polizei und Armee mit zunehmender Brutalität reagiert. Dutzende Menschen wurden bereits erschossen und viele weitere verletzt.
(SDA)