Tausende unschuldige Opfer jedes Jahr
USA setzen wieder Landminen ein

Landminen gehören zu den schlimmsten Kriegswaffen. Oft bleiben sie jahrelang in der Erde liegen, verletzten und töten jedes Jahr Tausende Unschuldige. Die meisten Staaten haben sie deshalb verboten. Die USA machen nun wieder davon Gebrauch.
Publiziert: 01.02.2020 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2021 um 22:08 Uhr
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Landminen sind gefährliche Waffen, die nach Kriegen oft in der Erde liegen bleiben.
Foto: Keystone

Landminen bleiben oft lange nach Kampfhandlungen verborgen unter der Erde. Sie töten und verletzen jedes Jahr Tausende Menschen. Fast alle Staaten der Welt haben sich deswegen auf ein Verbot verständigt. Doch US-Präsident Donald Trump will die Waffen wieder einsetzen.

Trump habe die von der Vorgängerregierung verfügte Beschränkung der Möglichkeit zum Einsatz von Minen auf die koreanische Halbinsel aufgehoben, erklärte das Weisse Haus am Freitag. Die Kommandeure dürften künftig in aussergewöhnlichen Umständen fortschrittliche, nicht permanente Landminen einsetzen, hiess es.

«Flexibilität, die es zum Siegen braucht»

Die Aufhebung der Beschränkung der Minennutzung soll dem «Militär die Flexibilität und die Fähigkeit geben, die es zum Siegen braucht».

Das Verteidigungsministerium erklärte, es würden nur moderne Landminen eingesetzt, die einen Mechanismus zur Selbstzerstörung und einen zur Deaktivierung aus der Ferne besässen.

Verbot von Landminen in 160 Staaten

Die neue Politik könne zum Todesurteil für unschuldige Menschen werden, erklärte Eva Maria Fischer von der Hilfsorganisation Handicap International Deutschland. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erklärte, der Einsatz von Landminen, der bereits so viele Zivilpersonen getötet habe, sei unter keinen Umständen und für kein Land gerechtfertigt.

Mehr als 160 Staaten haben in einem internationalen Vertrag das Verbot von Landminen vereinbart, weil diese oft noch lange nach dem Ende militärischer Kampfhandlungen vor Ort verbleiben. Bei Minenexplosionen werden jedes Jahr Tausende Zivilpersonen verletzt, verstümmelt oder getötet.

Häufig sind die Opfer Kinder, die im Freien spielen und dort auf eine Mine treten. In vielen Fällen müssen Verletzten die Beine amputiert werden.

Selbstzerstörung nach 30 Tagen

Es würden die möglichen Vorsichtsmassnahmen getroffen, um Zivilisten vor Landminen zu schützen, sagte das Weisse Haus. Einmal aktivierte Landminen sollen sich demnach nach spätestens 30 Tagen selbst zerstören. Es sei allerdings zulässig, Gebiete oder Stützpunkte dauerhaft mit Minen zu schützen, die nach Bedarf aus der Ferne scharf gestellt werden können.

«Landminen sind neben vielen anderen ein wichtiges Werkzeug, das unseren Kommandeuren auf dem Schlachtfeld zur Verfügung stehen muss», sagte Verteidigungsminister Mark Esper vor der Bekanntgabe der Neuregelung. Das US-Militär gehe das Thema mit grosser Sorgfalt an. (SDA)

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