Monatelang erhielt ein Mädchen im US-Bundesstaat Michigan Tausende von Hassnachrichten. Der Inhalt war laut Staatsanwalt David Barberi «gemein, demoralisierend und abwertend». Auch der Freund des Mädchens war von den schlimmen Nachrichten betroffen, wie der amerikanische TV-Sender Abc13 berichtet.
Nachdem die Mobbing-Mails immer übler wurden, schaltete die Mutter des Mädchens, Kendra L.*, (42) sogar die Polizei ein. Am Ende waren es Cyber-Experten des FBI, die die Identität der Mobberin enthüllten – und für einen Schock in der Kleinstadt Beal City sorgten. Es war die Mutter selbst.
Erst das FBI kam ihr auf die Spur
Laut der Anklageschrift des Staatsanwaltes David Barberi hatte das Highschool-Girl die ersten Nachrichten im Frühjahr 2021 erhalten: «Sie kamen von scheinbar verschiedenen anonymen Absendern. Bis zu zwölf am Tag.» Als auch der Freund des Mädchens täglich ähnliche Hassmails erhielt, forderten beide Mütter den Schulbezirk auf, etwas zu unternehmen.
Doch auch mit Hilfe der örtlichen Polizei verlief die Suche nach dem unbekannten Hater im Sand. Bis das FBI eingeschaltet wurde. Dieses konnte die IP-Adresse ausfindig machen – sie stammte von Kendra L.'s Laptop. Als die Cops die 42-Jährige konfrontierten, soll sie laut Staatsanwaltschaft alles gestanden haben.
«Bizarre Befriedigung»
Kendra L. soll laut den Behörden eine Software benutzt haben, die die Herkunft der Nachrichten verschleierte. Die Mutter versuchte, die Nachrichten im Stil von Teenagern zu schreiben. Staatsanwalt Barberi zum TV-Sender WKRC: «Die Mutter schien eine bizarre Befriedigung daraus zu ziehen, dass sich ihre eigene Tochter und ihr Freund durch ihre schlimmen Worte schlecht gefühlt haben.»
L. muss sich wegen Cybermobbing von Minderjährigen vor Gericht verantworten. Zu ihrem Motiv schweigt die Rabenmutter bisher.
*Name bekannt