Die Männer seien in einem ernsten Zustand ins Spital gebracht worden, teilte das Bergbauministerium am Dienstag mit. Einer ihrer Kumpel war unter Tage gestorben.
«Die Bergleute waren sehr schwach», beschrieb die Sprecherin des Energie- und Bergbauministeriums, Badra Masoud, in Daressalam den Zustand der Geretteten. Sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie am Sonntag endlich aus der Goldmine gerettet worden waren.
«Wir haben überlebt, indem wir Frösche, Kakerlaken und andere Insekten assen sowie schmutziges Wasser tranken, das von oben durchsickerte», sagte der Überlebende Chacha Wambura am Montagabend dem staatlichen Fernsehen.
Er und seine Kollegen hatten am 5. Oktober in der Nähe des Victoria-Sees in der nordwestlichen Region Shinyanga nach Gold gesucht, als ein Schacht des Bergwerks einstürzte. Von den etwa 20 Bergleuten vor Ort konnten sich damals die meisten retten. Sechs Bergleute wurden eingeschlossen, einer von ihnen starb, wie seine Kollegen nun berichteten.
Die überlebenden Bergleute kämpften nach eigener Aussage nicht nur mit Hunger und Durst, sondern auch mit der Dunkelheit in dem etwa hundert Meter tiefen Schacht. Zunächst funktionierten noch die Lampen an ihren Schutzhelmen sowie das Licht ihrer Handys, doch schon bald waren die Batterien und Akkus leer.
Er und seine Kollegen hätten sich in eine Höhle zurückgezogen, die ursprünglich zur Aufbewahrung von Werkzeug genutzt worden sei, sagte Wambura.
Die tansanische Zeitung «The Citizen» schrieb, das Bergbauministerium habe die Rettung der Bergleute nach fast sechs Wochen als «Wunder» bezeichnet. Örtliche Behördenvertreter hätten zunächst nicht glauben können, dass die Männer lebend gefunden wurden.
Der örtliche hochrangige Polizeivertreter Justus Kamugisha sagte der Nachrichtenagentur AFP, die verschütteten Bergleute seien allesamt für tot gehalten worden. Andere Grubenarbeiter, die dennoch in einen anderen Schacht geklettert seien, hätten aber Stimmen und Hilferufe unter Tage gehört.
«Die Männer verliessen die Mine, weil sie dachten, es seien die Stimmen von bösen Geistern, aber sie sagten örtlichen Behördenvertretern Bescheid», berichtete Kamugisha. Diese hätten sich an das Grubenunglück einige Tage zuvor erinnert und schliesslich am Samstag eine Suchaktion in die Wege geleitet.
Noch nicht gefunden wurde dem Polizeivertreter zufolge die Leiche des sechsten Bergarbeiters, der bereits zwei Wochen vor dem Rettungseinsatz gestorben sein soll.
Tansania ist der viertgrösste Gold-Förderer weltweit. Das Edelmetall ist eine der wichtigsten Devisenquellen für das ostafrikanische Land. Tansanias Bergleute haben nur einfaches Gerät und Grubenunglücke sind in den oftmals kleinen Goldminen keine Seltenheit.