Taliban-Wende in Russland
Oberstes Gericht hebt Extremismus-Einstufung auf

Russlands Oberstes Gericht hebt das Taliban-Verbot auf. Die islamistische Bewegung ist nun legal in Russland. Die Entscheidung folgt auf Kontakte zwischen Moskau und den Taliban zur Stabilisierung Afghanistans.
Publiziert: 17.04.2025 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2025 um 08:48 Uhr
Die Taliban müssen sich in Russland nicht länger verstecken. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Russland hebt Einstufung der Taliban als extremistisch auf
  • Putin dankt ferner der Hamas für Freilassung russischer Geiseln
  • Taliban standen seit 2003 auf russischer Terrorliste
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SDASchweizerische Depeschenagentur

In Russland sind die islamistischen Taliban nach ihrer Machtübernahme in Afghanistan nun legal. Das Oberste Gericht in Russland hob die Einstufung der Bewegung als extremistisch auf. «Die Entscheidung, das Verbot der Taliban in Russland auszusetzen, unterliegt der sofortigen Ausführung», sagte Richter Oleg Nefedow. Im März hatte die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau den Antrag gestellt, die Bewegung von der Schwarzen Liste der Terrororganisation zu streichen.

Die Taliban stehen in Russland seit 2003 auf der Terrorliste. Allerdings hatte die russische Regierung bereits schnell nach der gewaltsamen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Kontakte zur Führung in Kabul geknüpft. Trotz ihrer weitgehenden internationalen Isolation waren Taliban-Delegationen mehrfach in Moskau. Die russische Regierung begründete die Kontakte mit einer notwendigen Stabilisierung Afghanistans.

Putin bedankt sich bei Hamas

Zuvor hatten das russische Parlament und Kremlchef Wladimir Putin (72) die Weichen gestellt für die Gerichtsentscheidung zu den Taliban. Die Sowjetunion hatte von 1979 bis 1989 Krieg in Afghanistan geführt.

Putin dankte indes in Moskau der Terrororganisation Hamas für die Freilassung russischer Geiseln. Er lobte im Kreml bei einem Treffen mit einem Freigelassenen und dessen Familie die Islamisten für ihren «humanitären Akt».

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