Das teilte die afghanische Regierung am Samstagmorgen mit. Die Angreifer zündeten zunächst eine Autobombe vor der spanischen Botschaft, bevor sie sich ein stundenlanges Feuergefecht mit der Polizei lieferten.
Angriff auf Auslänger-Unterkunft
Die Taliban bekannten sich zu der Attacke, die nach ihren Angaben einer Unterkunft für ausländische Gäste galt. Der Angriff ereignete sich im Viertel Scherpur, in dem viele Beamte und Politiker leben sowie mehrere ausländische Organisationen ihre Büros haben.
Durch die Explosion der Autobombe seien der Eingangsbereich und ein Wohngebäude der spanischen Botschaft zerstört worden, erklärte der spanische Aussenminister José Manuel García-Margallo. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums wurden dabei zwei spanische Polizisten getötet, die zur Sicherung der Botschaft eingesetzt waren.
Es wurde zunächst berichtet, dass die Botschaft das Ziel des Angriffs gewesen sei, doch stellte Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy später klar, dass er sich gegen ein benachbartes Gästehaus gerichtet habe. Alle Botschaftsmitarbeiter einschliesslich der Wachleute seien abgezogen worden, erklärte das Innenministerium.
Die Sicherheitslage in Afghanistan ist äusserst angespannt. Erst am Dienstag stürmten Taliban-Kämpfer den Flughafen der südlichen Provinzhauptstadt Kandahar und lieferten sich stundenlange Gefechte mit den Sicherheitskräften.
Erst nach 27 Stunden gelang es den Sicherheitskräften, den letzten Angreifer zu töten. Offiziellen Angaben zufolge wurden 38 Zivilisten und zwölf Sicherheitskräfte bei dem Taliban-Anschlag in der Stadt getötet, in der die islamistische Bewegung einst entstand.
In der Folge des Angriffs legte Geheimdienstchef Rahmatullah Nabil seinen Posten nieder - wegen Differenzen mit Präsident Aschraf Ghani über dessen Bemühungen, die Beziehungen mit Pakistan zu verbessern.
Dem Nachbarland wird seit Jahren vorgeworfen, die Taliban zu unterstützen, um sich Einfluss in Afghanistan zu sichern. Ghani verwies am Freitag aber darauf, dass Islamabad versprochen habe, gegen Taliban-Gruppen vorzugehen, die nicht zu Verhandlungen bereit seien.
Taliban machen Boden gut
Der Präsident kündigte an, dass in den kommenden Wochen Verhandlungen mit den Taliban beginnen würden. Ein Sprecher der islamistischen Rebellenbewegung erklärte daraufhin aber, es sei unsinnig zu erwarten, dass die Taliban sich ergeben und zu Verhandlungen kommen würden.
Vielmehr seien sie auf dem Vormarsch und erzielten Geländegewinne. Im September hatten die Taliban das nordafghanische Kundus erobert, bevor sie wieder von der Armee vertrieben wurden. (SDA)