Panamas Präsident Juan Carlos Varela begründete den Schritt am Dienstag über Twitter damit, dass China eine grosse Rolle für die Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes spiele. Damit gibt es nur noch 20 meist kleinere Staaten, die Taiwan diplomatisch anerkennen.
Panama und China hatten jahrzehntelang keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, weil das zentralamerikanische Land Taiwan als Staat anerkannte, China die Insel aber als abtrünnige Provinz betrachtet. Wirtschaftliche Beziehungen pflegten Panama und China aber sehr wohl. Bei den Nutzern des Panama-Kanals sind chinesische Schiffe die Nummer zwei. In der vergangenen Woche hatte China zudem mit dem Bau eines Containerhafens in Colón an Panamas Nordküste begonnen.
Wie die Regierungen Panamas und Chinas mitteilten, vereinbarten beide Länder nun, sich «im Interesse und nach dem Willen beider Völker» ab sofort gegenseitig anzuerkennen und diplomatische Beziehungen auf Botschafterebene aufzunehmen.
Mit seiner Ein-China-Doktrin erlaubt die kommunistische Führung in Peking keinem Land sowohl diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik als auch mit Taiwan zu unterhalten, das sich offiziell nach der 1911 gegründeten Republik China benennt.
Nach der Machtübernahme der Kommunisten 1949 in China flohen die nationalchinesische Regierung und ihre Truppen nach Taiwan. Peking betrachtet die Insel seither nur als abtrünnige Provinz und droht mit einer gewaltsamen Wiedervereinigung. International versucht Peking, die Inselrepublik zu isolieren und umwirbt die Staaten, die Taiwan noch anerkennen. Erst im Dezember brach der afrikanische Inselstaat São Tomé und Príncipe seine Beziehungen zu Taiwan ab.