Taifun «Gaemi»
Öltanker sinkt vor Manila – Angst vor Katastrophe

Taifun «Gaemi» zog von den Philippinen über Taiwan und richtete grosse Zerstörung an. In der Hauptstadt Manila standen die Fluten meterhoch.
Publiziert: 25.07.2024 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2024 um 13:36 Uhr
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Die Fluten standen in Manila meterhoch.
Foto: AFP

Der Taifun «Gaemi» sorgt in Asien für Chaos und hat schwere Schäden und Zerstörung auf den Philippinen und Taiwan verursacht. 

In der Bucht von Manila sank am frühen Donnerstagmorgen ein Tanker mit 1,4 Millionen Litern Öl an Bord, wie die Behörden mitteilten. Sollte die gesamte Ladung austreten, drohe die schwerste Ölpest in der Geschichte des Landes, warnten die Behörden.

Ein mehrere Kilometer langer Ölteppich war bereits zu sehen, Mitarbeiter der Meeresschutzbehörde waren im Einsatz, um den Austritt von Öl einzudämmen. Die Küstenwache bereitete den Einsatz schwimmender Barrieren vor.

Ein Mensch wird noch vermisst

16 von 17 Besatzungsmitgliedern des unter philippinischer Flagge fahrenden Tankers «MT Terra Nova» hätten gerettet werden können, ein Mensch werde vermisst, teilte Verkehrsminister Jaime Bautista mit. Nun werde versucht, den Austritt von Öl zu stoppen. Diese Bemühungen würden durch starken Wind und hohe Wellen erschwert.

Die Unglücksursache werde noch untersucht. Ein Sprecher der Küstenwache, Armando Balilo, sagte, es habe keine offizielle Sturmwarnung gegeben, als die «MT Terra Nova» den Hafen von Limay verlassen habe. «Daher habe das Schiff keine Regeln und Vorschriften verletzt», erklärte er. 

21 Todesopfer auf den Philippinen

Die Zahl der Todesopfer sei mittlerweile auf 21 gestiegen, teilte die Nationalpolizei mit. Viele Opfer starben bei Erdrutschen und Sturzfluten. Vor allem die Hauptstadt Manila war betroffen, wo allein sechs Menschen ertranken. Hier standen die Wassermassen teils meterhoch.

Wegen Starkregens und heftiger Überschwemmungen wurden im gesamten Grossraum der philippinischen Hauptstadt Manila die meisten Regierungsgebäude und alle Schulen geschlossen. 

Unter den Opfern waren eine schwangere Frau und ihre neunjährige Tochter, teilten die Behörden mit. Sie wurden südlich von Manila durch eine Schlammlawine getötet. Zehntausende seien obdachlos und in Evakuierungszentren untergebracht worden.

Zwei Menschen in Taiwan getötet

Bei heftigem Regen und Sturm sind in Taiwan mindestens zwei Menschen durch den Taifun «Gaemi» getötet worden. 284 Menschen wurden verletzt, wie die taiwanischen Behörden mitteilten. Vor der Küste der Inselrepublik sank durch den Sturm zudem ein Frachtschiff. Die Behörden warteten noch auf bessere Wetterbedingungen, um die Suche nach den neun Besatzungsmitgliedern aus Myanmar fortzusetzen, hiess es vom taiwanischen Notfallzentrum (CEOC).

Fernsehaufnahmen zeigten heftige Regenfälle und grossflächige Überschwemmungen. Fahrzeuge wurden von umgestürzten Bäumen beschädigt. Zeitweise waren nach offiziellen Angaben mehr als 450'000 Haushalte ohne Strom.

Das Zentrum des Tropensturms erreichte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die osttaiwanische Küstenstadt Yilan, von wo der Sturm weiter Richtung Westen zog. Wie schon am Vortag, als erste Ausläufer von «Gaemi» grosse Teile der Inselrepublik lahmlegten, blieben auch am Donnerstag Schulen und Büros geschlossen. Auch an der taiwanischen Börse wurde den zweiten Tag in Folge nicht gehandelt.

Tropensturm zieht weiter Richtung China

In der südlichen Stadt Kaohsiung wurde eine 64-jährige Rollerfahrerin von umgestürzten Bäumen getötet. In der osttaiwanischen Stadt Hualien wurde eine 45 Jahre alte Frau in einem Auto getötet, das von einer einstürzenden Mauer getroffen wurde. Ihr Kind befand sich demnach in einem kritischen Zustand. Ein weiterer Todesfall wurde zunächst in der Stadt Neu Taipeh gemeldet. Später teilte das Notfallzentrum mit, dass der Unfall mit einem Bagger nicht im Zusammenhang mit dem Taifun stehe.

«Gaemi» ist auf Kurs Richtung China, wo die Behörden bereits seit Tagen vor dem sich nähernden Sturm warnten. Das Zentrum des Sturms sollte am Donnerstagnachmittag die Küstenprovinz Fujian erreichen. In China gab es bereits den ganzen Sommer über immer wieder starke Regenfälle und Überschwemmungen mit vielen Opfern. Auch in der Hauptstadt Peking regnete es seit Mittwoch stark. (SDA)

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