CIA stellt Archiv online
Bin Ladens Hass auf den Westen begann in England

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat ein riesiges Dokumentenarchiv des getöteten Al-Kaida-Chefs Bin Laden veröffentlicht. Darunter Tagebücher, Kinder- und Hochzeitsfotos aus dem Leben der Bin Ladens.
Publiziert: 02.11.2017 um 04:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:22 Uhr
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Sohn Hamza bin Laden als Erwachsener während seiner Hochzeitsfeier.
Foto: CIA via AP/Keystone

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat ein riesiges Dokumentenarchiv des getöteten Al-Kaida-Chefs Bin Laden veröffentlicht. Das Material stammte aus dem Haus Bin Ladens in Pakistan, wo er 2011 von einem US-Spezialkommando entdeckt worden war. In dem Archiv waren rund 470'000 Dateien, darunter Tagebücher, Filme und Fotos.

Forscher hatten die riesige Datenbank zuvor ausgewertet. Mit der Veröffentlichung wolle man Transparenz schaffen, um der Bevölkerung ein «besseres Verständnis» über die Strukturen der Terrororganisation al-Qaida zu vermitteln.

Aus den Tagebüchern geht hervor, dass Bin Ladens Verachtung für den Westen seinen Ursprung in einem England-Aufenthalt hat. Im Alter von 14 Jahren verbrachte der Sohn eines saudischen Milliardärs dem «Guardian» zufolge einen zehnwöchigen Sprachaufenthalt in Oxford.

Bin Laden schreibt: «Wir besuchten jeden Sonntag das Haus von Shakespeare. Ich war nicht beeindruckt und ich sah, dass es eine andere Gesellschaft als unsere ist, und dass es eine moralisch lose Gesellschaft ist.» Der legendäre britische Schriftsteller (1565-1616) wurde in Stratford-upon-Avon im Zentrum des Landes geboren.

Besonders grosses Interesse löste die private Video-Sammlung des Terrorchefs Osama Bin Laden aus. Man fand darin Aufnahmen aus seinem «Alltagsleben», Videos und Fotos von seinem jungen Sohn aber auch Tagebücher. Darunter war auch eine Aufnahme, die den Bin-Laden-Sohn Hamza als Erwachsener zeigt. (pma/rey)

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