Der brutale Raubüberfall geschah in der Nacht auf den 4. Dezember 2017: Ein 75-jähriger Schweizer Antiquitätenhändler ist auf dem Heimweg von einer Messe in Dortmund, wo er während drei Tagen wertvollen Schmuck ausgestellt hat, als er während einer Rast brutal niedergeschlagen und ausgeraubt wird. Die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY...ungelöst» hat den Fall nun wieder aufgerollt.
Der Schweizer macht sich kurz vor 23 Uhr am 3. Dezember 2017 mit seinem umgebauten silbernen Mercedes Sprinter mit Schlafstätte auf den Weg. Den Schmuck hat er im Gepäckraum in einer abschliessbaren Vorrichtung untergebracht.
Radarfalle blitzt die drei Täter
Der 75-Jährige legt mehrere Stopps ein – auf einer Tankstelle in Dortmund, auf einer Raststätte in Sulz-Vöhringen an der A81, wo er duscht, und in Neckarburg. Was ihm nicht auffällt: Drei Männer verfolgen ihn. Sie werden in ihrem weissen BMW X4 M50 in einer Radarfalle bei Hagen geblitzt.
Kurz vor 5 Uhr legt der Schweizer seinen letzten Stopp ein: Er fährt auf einen Parkplatz in dem kleinen Ort Gailingen am Bodensee. Der Händler möchte ein paar Stunden schlafen, um erholt weiterfahren zu können. Er liegt schon im Bett, als ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf den Parkplatz rast. Der Mann hört mehrere Personen aussteigen. Dann klopft jemand an seine Tür, hält eine Polizeikelle an das Fenster und sagt: «Polizeikontrolle!»
Nichtsahnend öffnet der Schweizer die Tür – und wird sofort mit der Polizeikelle heftig auf den Kopf geschlagen. Er verliert während kurzer Zeit das Bewusstsein. Die maskierten Männer wissen genau, wo sie ihre Beute finden: Sie brechen den Kasten im Gepäckraum auf und rauben den Schmuck. Immer wieder drohen die brutalen Räuber dem Antiquitätenhändler mit dem Tod.
Nach wenigen Minuten ist der Raubüberfall vorbei und die Täter brausen davon – mit antiken Schmuckstücken und Uhren, deren Wert im sechsstelligen Bereich liegt. Auch das Handy ihres Opfers haben sie mitgenommen.
Die Täter verfolgten ihr Opfer über 600 Kilometer
Verletzt schleppt sich der 75-Jährige zu einem nahegelegenen Haus. Die Bewohner verständigen die Polizei.
Bei den darauffolgenden Ermittlungen findet die Polizei heraus, dass die Räuber ihrem Opfer auf einer Strecke von 600 Kilometer gefolgt sind, bevor sie zugeschlagen haben. Das Tatfahrzeug mit Paderborner Kennzeichen war gemietet. Zwar konnte die Polizei den Mieter ermitteln. Doch bis heute ist unklar, wer den Wagen zur Tatzeit gefahren hat. Das Auto wurde angeblich mehrfach weiterverliehen.
Das Foto der Radarfalle zeigt drei Männer im Auto, zwei davon maskiert. Der dritte Täter sass auf der Rückbank, ist zwischen 30 und 35 Jahre alt und hat dunkle Haare. (sga)