Auf dem Weg zum Gericht ist ein mutmassliches Vergewaltigungsopfer in Indien angezündet und lebensgefährlich verletzt worden. Die 23-Jährige wollte bei einer Anhörung am Donnerstag über ihre mutmassliche Gruppenvergewaltigung aussagen, teilte die Polizei mit. Sie wurde nach eigenen Angaben vor der geplanten Aussage von ihren zwei Vergewaltigern und drei weiteren Tätern in Brand gesteckt, hiess es.
Nur eine Woche davor sei einer der beiden verdächtigten Vergewaltiger gegen Kaution freigelassen worden, sagte ein Polizeisprecher. Der andere mutmassliche Vergewaltiger sei vor dem Brandangriff auf der Flucht gewesen.
Nach Kritik von Politikern teilte die Polizei mit, man werde untersuchen, warum der Verdächtige gegen Kaution freigekommen sei. Einige Stunden nach dem Brandangriff konnte die Polizei die fünf Männer festnehmen. Das Opfer sei zur besseren medizinischen Behandlung vom Bundesstaat Uttar Pradesh in die Hauptstadt Neu Delhi geflogen worden.
Vergangene Woche demonstrierten tausende Menschen nach der Gruppenvergewaltigung und Tötung einer anderen jungen Frau in Indien. Sie forderten in mehreren Städten mehr Rechte für Frauen und dass schnell gegen die Verdächtigen vorgegangen wird. Auch Politiker forderten strengere Strafen.
In Indien hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder gegeben, die auch international Bestürzung auslösten. 2012 war eine Studentin in einem Bus in Neu Delhi während der Fahrt von mehreren Männern vergewaltigt und so schwer verletzt worden, dass sie starb. Dieser Fall hatte in dem Land zu grosser Empörung und schärferen Gesetzen geführt. (SDA)