Der russische Präsident Wladimir Putin hat unangekündigt den syrischen Staatschef Baschar al-Assad in Sotschi am Schwarzen Meer empfangen. Dabei nannte Putin die jüngsten Rückeroberungen von Rebellengebieten durch Assads Regierungsarmee Erfolge im Kampf gegen den Terrorismus.
«Es sind wichtige Schritte gemacht worden, um die gesetzmässige Staatsmacht wiederherzustellen», sagte Putin am Donnerstag nach Angaben des Kremls weiter. Dies eröffne neue Chancen für eine politische Beendigung des Krieges. Ausländische Truppen sollten Syrien verlassen, forderte er.
Nach Angaben des russischen Präsidentenamts sprach sich Assad dafür aus, einen Verfassungskonvent einzusetzen, um Änderungen an der syrischen Verfassung auszuarbeiten. Russland hatte Ende im Januar einen Syrien-Kongress in Sotschi abgehalten und dort den Vorschlag einer Verfassungsänderung gemacht. (SDA)
Russland ist neben dem Iran die militärische Schutzmacht Assads und hat durch das Eingreifen vor zweieinhalb Jahren seinen Sturz verhindert.
Heute kommt Merkel
Assads Besuch kam einen Tag, bevor die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag bei Putin in Sotschi erwartet wird. Im Gegensatz zu Russland denkt Deutschland nicht daran, Assad zu unterstützen.
«Eine Zukunft auf Dauer mit dem Schlächter Assad, der Blut an seinen Händen hat, wird es nicht geben», sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Donnerstagabend.
Seit 2011 sind nach UN-Angaben im syrischen Bürgerkrieg mehr als 400 000 Menschen getötet worden, Millionen sind im In- und Ausland auf der Flucht. (vof/SDA)