Syrische Kinder bitten um Hilfe
Pokémon-Hilfeschrei aus dem Krisengebiet

Der Hype um «Pokémon Go» hat auch Syrien erreicht. Dort wird das Spiel für eine aussergewöhnliche Aktion genutzt: Kinder bitten mit Fotos um Hilfe, auf denen sie Bilder mit gemalten Pokémon in die Kamera halten.
Publiziert: 23.07.2016 um 21:54 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:46 Uhr
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Kinder in Syrien halten Bilder von Pokémon in die Kamera.
Foto: Twitter/REVOLUTIONARY FORCES OF SYRIA MEDIA OFFICE

Im syrischen Kriegsgebiet leben zahlreiche Kinder ohne Eltern. Es sind berührende Bilder, die derzeit in den Sozialen Medien kursieren. Die Kinder schauen traurig in die Kamera und halten Schilder in die Höhe, auf denen Pokémon zu sehen sind. «Findet und rettet uns», «Ich bin aus Kafranbuda. Rette mich.», oder «Ich bin hier in Kafranbel, im Umland von Idlib. Kommt, rettet mich.» 

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In unseren Breitengraden rennen derweil jung und alt auf den Strassen umher und sammeln ihre Pokémons ein – es ist ein Riesenhype. Diese syrischen Kinder wären wohl nur zu gerne eine dieser Figuren.

Diese Fotoserie soll die Welt daran erinnern, dass nicht nur Pokémons gesucht werden sollen. Vielmehr gibt es seit Beginn der syrischen Belagerung mehr als eine Viertel Millionen Kinder, die alleine auf den Strassen leben, wie «The Telegraph» berichtet.

Fast 12'000 Kinder starben in den fünf Jahren seit Beginn des Krieges. 2,3 Millionen mussten aus dem Land fliehen, wie eine Statistik der Organisation «Save the Children» zeigt.

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Die Bilder wurden natürlich nicht von Kinderhand gemacht. Der Ursprung der Bilder ist noch unklar. Höchstwahrscheinlich wurde die Aktion von der syrischen Opposition gestartet. Diese macht immer wieder mit Memes, Videos und Bildern im Netz auf sich aufmerksam.

So wurde beispielsweise im März ein Video gezeigt, in dem syrische Kinder ein SOS-Zeichen formen und nach Hilfe rufen. Aufgrund des riesigen Hypes um «Pokémon Go» sei die Opposition wohl auf diesen Zug aufgesprungen, schreibt der «Telegraph». Die Nationale Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte hatte auf jeden Fall gestern die herzzerreissenden Bilder auf Twitter veröffentlicht.

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