Westliche Staaten warnten am Dienstag bei einer Sitzung zur humanitären Lage in Syrien vor den «katastrophalen Konsequenzen» einer solchen Offensive. Der offenbar bevorstehende Angriff auf die nordwestliche Provinz könne ein «humanitäres Desaster» auslösen, sagte der stellvertretende schwedische Botschafter Carl Skau.
Während der vergangenen Wochen habe sich die humanitäre Lage in Idlib bereits deutlich verschlechtert, sagte John Ging, ein hochrangiger Vertreter der Abteilung für humanitäre Angelegenheiten bei den Vereinten Nationen. Der Einsatz des Sicherheitsrats sei zentral, etwa um den Schutz von Zivilisten in der belagerten Provinz zu gewährleisten.
Leben von 2,2 Millionen Menschen in Gefahr
Auch Grossbritannien und Frankreich zeigten sich besorgt in Anbetracht der sich abzeichnenden Offensive der Regierung von Syriens Machthaber Baschar al-Assad. «Die Leben von 2,2 Millionen Menschen stehen auf dem Spiel«, sagte die französische UN-Botschafterin. Sie drohte Assad mit Vergeltung, sollten seine Truppen Chemiewaffen einsetzen.
Russland hingegen verteidigte die syrische Regierung. Diese sei dabei, das Land nach Jahren des Bürgerkriegs zu stabilisieren und habe Sicherheitsgarantien für die Rückkehr von Flüchtlingen gegeben.
Idlib ist die letzte noch von Aufständischen kontrollierte Provinz in Syrien. Assad hat Truppen am Rande der Rebellenhochburg zusammengezogen, die vor allem von islamistischen Gruppen kontrolliert wird. Die Regierungstruppen werden im Syrien-Konflikt militärisch von Russland unterstützt.
Jordanien nimmt keine Flüchtlinge mehr auf
Unterdessen erklärte Jordanien, keine weiteren Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien aufnehmen zu können. Die Aufnahmefähigkeit Jordaniens sei überschritten, sagte der jordanische Aussenminister Aiman Safadi am Montag nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Uno-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi in Amman. Jordanien unterstütze deshalb «die freiwillige Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat». Dies sei «unvermeidlich".
Jordanien hat eigenen Schätzungen zufolge knapp 1,3 Millionen Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufgenommen. Die Uno hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Syriens-Konflikts 2011 rund 650'000 syrische Flüchtlinge in Jordanien registriert. (SDA)
Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.
Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.