Alles weise darauf hin, dass ein syrischer Armeehelikopter über Kmenas einen Behälter abgeworfen habe, der beim Auftreffen auf den Boden eine giftige Substanz freigesetzt habe, hiess es in einem am Freitag dem UNO-Sicherheitsrat in New York vorgelegten Bericht der Experten. Gemäss den Symptomen der Opfer habe es sich vermutlich um Chlorgas gehandelt.
Bei einem anderen Angriff auf den Ort Kfar Zita konnten die Ermittler dagegen keinen Verantwortlichen bestimmen, da die dabei eingesetzten Gasbehälter «entfernt worden» seien. Auch die Verantwortung für zwei weitere Chemiewaffenangriffe in derselben Provinz im März 2015 sowie im April 2014 konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Bereits in einem im August veröffentlichten Bericht waren die UNO-Experten zu dem Schluss gekommen, dass syrische Militärhelikopter im April 2014 sowie im März 2015 Chlorgas über zwei Orten in der Provinz Idlib abgeworfen hatten. Gleichzeitig machten die Experten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für einen Angriff mit Senfgas in der nördlichen Region von Aleppo verantwortlich.
Am Freitag kündigten die UNO zudem an, sie habe eine Untersuchungskommission zu dem tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Norden Syriens eingerichtet. Das Gremium unter Leitung des indischen Generals Abhijit Guha werde in der kommenden Woche die Arbeit aufnehmen, erklärte UNO-Sprecher Stéphane Dujarric.
Die Kommission soll UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon Bericht erstatten. Ban werde anschliessend über weitere Massnahmen entscheiden. Ban hatte Ende September UNO-interne Ermittlungen zu der tödlichen Attacke angekündigt.
Bei dem Angriff in der Provinz Aleppo waren am 19. September 18 Menschen getötet und 18 Lastwagen mit Hilfslieferungen zerstört worden. Die USA machten die russische Luftwaffe für die Attacke verantwortlich. Moskau wies die Vorwürfe zurück und kündigte eine eigene Untersuchung an.