«Niemals an einem Tag kam eine so grosse Summe für humanitäre Anliegen zusammen», sagte Cameron nach Abschluss der Konferenz für die notleidenden Menschen in Syrien und den Nachbarländern. «Wir senden ein klares Signal an die Bevölkerung in Syrien. Wir stehen an ihrer Seite», fügte er an.
Mehr als die Hälfte der zugesagten Hilfe sei für dieses Jahr und der Rest für die Zeit bis 2020 vorgesehen. Grösster Geldgeber ist Deutschland mit einer Zusage von 2,3 Mrd. Euro.
Die Hilfe solle auch dazu beitragen, syrische Flüchtlinge von einer gefährlichen Flucht in die EU abzubringen, sagte Cameron. Gleichzeitig forderte er Russland auf, seinen Einfluss geltend zu machen, dass die Angriffe in Syrien beendet werden. Er mahnte: «Wir brauchen einen Waffenstillstand.»
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem grossen Erfolg. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, nun könne die Hilfe sofort beginnen. Sie würdigte die «grossartigen Leistungen» des Libanons und Jordaniens für die Aufnahme so vieler Flüchtlinge.
Auslöser der erneuten Geberkonferenz war die Unterfinanzierung von UNHCR und WFP, die im vergangenen Jahr die Lebensmittelrationen für Millionen syrischer und irakischer Flüchtlinge in Jordanien, im Libanon, der Türkei, in Syrien und im Irak zusammenstreichen mussten. Dies wurde als wichtiger Grund für die Flucht von mehr als einer Million Menschen über die Türkei in die EU und vor allem nach Deutschland angesehen.
Auf der Geberkonferenz in London wurde auch ein neuer Ansatz der Hilfe beschlossen. So will die internationale Gemeinschaft neben Lebensmitteln auch Schul-, Ausbildungs- und Arbeitsangebote für syrische und irakische Flüchtlinge in der Region organisieren.
An der Londoner Konferenz nahm auch Bundespräsident Johann Schneider-Ammann teil. Er dankte den Bevölkerungen der Nachbarstaaten Syriens für ihre Solidarität mit den vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen, wie das Departement von Schneider-Ammann in einem Communiqué mitteilte.
Die Schweiz stelle dieses Jahr 50 Millionen Franken für die Opfer des Konflikts bereit. Die Schweizer Hilfe gehe in etwa zu gleichen Teilen nach Syrien und an die Nachbarländer. US-Aussenminister Kerry warnte aber, es brauche nicht nur Geld, sondern ein Ende des Syrien-Konflikts.