Syrien
Russische Syrien-Strategie laut Obama «zum Scheitern verurteilt»

Washington – Russland macht in den Augen von US-Präsident Barack Obama mit seiner Unterstützung für den syrischen Staatschef Baschar al-Assad einen grossen Fehler. Die russische Strategie in Syrien sei «zum Scheitern verurteilt», sagte Obama am Freitag.
Publiziert: 12.09.2015 um 06:24 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:30 Uhr

Moskau müsse anfangen, «etwas klüger zu werden», sagte Obama auf dem Militärstützpunkt Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland. Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben verstärkte Hinweise auf ein direktes militärisches Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg.

US-Regierungsvertreter sprachen von Militärflugzeugen, gepanzerten Truppentransportern und Panzerlandungsschiffen, die in den vergangenen Tagen nach Syrien entsandt worden seien. Russland plane womöglich, eine Art Flugeinsatzzentrale auf einem Landeplatz in der Region Latakia zu betreiben.

Moskau bestreitet, seine Militärpräsenz in Syrien auszubauen. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow rief die USA am Freitag auf, ihren Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien mit der Regierung in Damaskus zu koordinieren.

Obama erwiderte, dass Russland und die USA beim Kampf gegen die Dschihadisten gemeinsame Interessen hätten. Sollte Moskau zu einer Zusammenarbeit mit der US-geführten Militärallianz gegen die IS-Miliz bereit sein, könnte dies auch zu einer Einigung auf einen politischen Übergang in Syrien führen. «Die schlechte Nachricht ist, dass Russland weiter glaubt, dass Assad Unterstützung verdient», sagte der US-Präsident.

Als Teil seiner militärischen Unterstützung stattet Russland Syrien nach Angaben von Diplomaten mit einem modernen Luftabwehrsystem aus. Zwei westliche Diplomaten sagten am Freitag, das Abwehrsystem SA-22 werde vermutlich eher von russischen als von syrischen Soldaten bedient. Zuletzt hatten Meldungen für Irritationen gesorgt, Russland wolle dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit eigenen Soldaten helfen.

Aus US-Regierungskreisen verlautete, das bodengestützte Abwehrsystem befinde sich auf dem Weg nach Syrien, wo es nicht zum Einsatz gekommen sei. Ein russischer Diplomat wies dies zurück und erklärte, es handele sich lediglich um ein Ersatzsystem für jenes, das bereits im Jahr 2013 geliefert worden sei.

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