16 Tote nach Attacke in Aleppo
Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht von «Massaker»

Rebellen im Nordwesten Syriens haben Aktivisten zufolge bei ihrer neuen Offensive die Millionenstadt Aleppo erreicht. Das teilte unter anderem die in Grossbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Publiziert: 29.11.2024 um 17:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2024 um 15:39 Uhr
Ein zerstörter Panzer der syrischen Armee steht im Dorf Anjara am westlichen Stadtrand von Aleppo.
Foto: AP
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Bewohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur von Gefechtslärm und Explosionen, die in der Grossstadt zu hören waren.

Die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham teilte mit, ihre Kämpfer lieferten sich schwere Gefechte mit Regierungstruppen in den westlichen Vororten Aleppos. Das syrische Verteidigungsministerium teilte mit, die Streitkräfte seien mit massiven Angriffen im Umland der Städte Aleppo und Idlib konfrontiert.

Heftigste Kämpfe seit 2016

Es sind die schwersten Kämpfe in der Gegend seit Jahren. Aleppo war in den ersten Jahren des syrischen Bürgerkriegs stark umkämpft gewesen und wurde damals schwer verwüstet.

Die Gefechte hatten am Mittwoch begonnen, nachdem eine Allianz islamistischer Rebellen nach eigenen Angaben eine Offensive mit dem Titel «Abschreckung der Aggressionen» begann.

Russisches Militär unterstützt syrische Armee

Als Reaktion auf die Offensive habe die syrische Armee seither mit Unterstützung russischer Kampfjets Dutzende Ziele in Idlib und im Umland von Aleppo angegriffen, teilten die Aktivisten der Beobachtungsstelle mit. Die Organisation mit Sitz in Coventry stützt sich bei ihren Angaben auf Informationen von Aktivisten vor Ort.

Der verheerende Bürgerkrieg in Syrien seit 2011 hat das Land völlig gespalten. Machthaber Baschar Al-Assad geriet zeitweise schwer unter Druck, kontrolliert mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran inzwischen aber wieder etwa zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist teilweise unter Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht.

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