Nach Angaben des Zivilschutzes von Moadamiyat al-Scham am Rande der syrischen Hauptstadt Damaskus fiel am Dienstagabend eine Rakete in das Wohnviertel, ohne zu explodieren. Darauf folgten demnach vier Fassbomben.
Das Team des Zivilschutzes sei hingeeilt, um nach Verwundeten und Überlebenden zu suchen und sie in die Notaufnahme des Al-Ghouta-Spitals zu bringen, teilten der Zivilschutz, das Spital und der lokale Rat der Stadt in einem Communiqué mit, das der Nachrichtenagentur sda vorliegt.
Von zwölf Verletzten starben zwei auf dem Weg zum Spital, vier weitere starben wenige Stunden später. Alle Verletzten litten an Atemnot, mehrere waren bewusstlos. Bei einigen trat Blut und Schaum aus Mund und Nase aus und sie hatten Muskelkrämpfe. Wegen fehlender Laboreinrichtungen konnten die Ärzte nicht feststellen, um welche chemische Waffe es sich gehandelt habe, hiess es weiter.
«Aufgrund unserer tragischen Erfahrung vom 21. August 2013 und der vorliegenden Symptome können wir sagen, dass die Stadt mit Giftgas angegriffen wurde.»
Moadamiyat, das unter Kontrolle der oppositionellen Freien Syrischen Armee ist, wurde bereits im August 2013 mit Giftgas attackiert, dabei kamen mehrere hundert Menschen ums Leben.
Nach jenem Giftgasangriff akzeptierte die syrische Regierung, die den Einsatz chemischer Waffen stets abstritt, ihr Arsenal dieser Waffen im Rahmen eines von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) überwachten Abkommens zu deklarieren und auszuhändigen.
Insgesamt wurden 1300 Kubikmeter chemische Waffen in Syrien beschlagnahmt, darunter Senf- und Saringas. Auch im jüngsten Vorfall stritt ein Regierungsvertreter den Einsatz von Giftgas ab.
Seit Dezember 2013 gilt in Moadamiyat al-Scham ein Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien. Laut dem lokalen Zivilschutz wird die Stadt jedoch seit vier Wochen immer wieder von Regierungstruppen bombardiert. Nach Angaben Oppositioneller will das Regime die Stadt von der benachbarten Stadt Daraya abschneiden, die ebenfalls von Rebellen gehalten wird.