Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Bombardements hätten mehrere Grossbrände ausgelöst. Ein Mitarbeiter des Zivilschutzes sagte, es würden «alle Arten Waffen eingesetzt, Phosphor-, Napalm- und Streu-Bomben». Diese Waffen sind völkerrechtlich geächtet.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle ist seit dem Ende der Feuerpause vor einer Woche der Tod von 237 Menschen belegt, darunter 38 Kinder. 162 der dokumentierten Toten seien im Osten der Stadt - also den Rebellengebieten - gestorben.
Die Versorgung der noch in Aleppo ausharrenden Menschen wird derweil immer schwieriger. Lebensmittel und medizinische Ausrüstung werden zusehends knapper. Die rund 250'000 Einwohner in den Rebellen-Vierteln erhalten praktisch seit zwei Monaten keine Hilfe mehr von aussen, seit Samstag haben sie nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF wegen der Angriffe kein frisches Wasser mehr.
In den Spitälern steige der Druck wegen der zahlreichen Verletzten und aufgrund des Mangels an verfügbaren Blutreserven, auch weil es an Chirurgen fehle, die auf Bluttransfusionen spezialisiert seien, sagten Ärzte. «Deshalb werden bei den am schwersten Verletzten sofort Amputationen vorgenommen.»
Hilfsorganisationen entluden unterdessen Konvois für Notleidende in den von Regierungstruppen belagerten Orten Madaja und Sabadani sowie in den Orten Fua und Kefraja, die von Rebellen abgeriegelt werden.
Lastwagen hätten Nahrung und andere Hilfsgüter für rund 60'000 Menschen geliefert, teilte die Hilfsorganisation Syrisch-Arabischer Roter Halbmond mit. Laut dem Welternährungsprogramm WFP sind es die ersten Hilfskonvois für diese Orte seit April.