Die Rebellen wiederum nahmen vor dem Besuch des iranischen Aussenministers das Zentrum der Metropole mit Raketen unter Beschuss. Beim Einschlag Dutzender Geschosse wurden nach Berichten von Medien und der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ein Mensch getötet und mehr als 20 verletzt.
Iranischen Medienberichten zufolge sollte am Mittwoch Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif nach Damaskus reisen, um dort über einen neuen Plan zur Beilegung des Bürgerkrieges zu beraten. Der Iran ist neben Russland der einzig verbliebene Verbündete von Assad in dem mittlerweile seit vier Jahren andauernden Krieg gegen unterschiedliche Rebellengruppen.
In dem schwer umkämpften Ort Sabadani an der Grenze zum Libanon riefen die Konfliktparteien unterdessen eine zweitägige Waffenruhe aus. Dort sind nach Einschätzung der UNO vermutlich Zivilisten durch die Kämpfe eingeschlossen. Die Feuerpause soll auch für die von Schiiten bewohnten Dörfer al-Fua und Kefraja in der nordwestlichen Provinz Idlib gelten.
Sabadani ist in der Hand der Aufständischen. Luftangriffe der Regierungstruppen hatten dort nach UNO-Angaben viele Menschen getötet und für massive Zerstörung gesorgt. Die Waffenruhe zwischen den Aufständischen, der Armee und der mit ihr verbündeten libanesischen Hisbollah-Miliz habe am frühen Morgen begonnen, berichtete der Fernsehsender al-Manar, der der Hisbollah nahesteht.
Zunächst schien die Feuerpause zu halten. «Bis jetzt ist es ruhig», sagte der Chef der Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdulrahman, der Nachrichtenagentur Reuters. Es werde nun weitere Gespräche über die Lieferung von Lebensmitteln nach Kefraja und al-Fua geben, wo Tausende Menschen von den Aufständischen belagert werden.
Sabadani liegt etwa 45 Kilometer nordwestlich von Damaskus. Die Rückeroberung des Ortes war Ziel einer wochenlangen Offensive der Regierungstruppen und der Hisbollah.
Die beiden Schiiten-Dörfer in Idlib waren von einem sunnitischen Rebellen-Bündnis angegriffen worden, dem sowohl Ahrar al-Scham als auch die mit al-Kaida verbündete Nusra-Front angehören.