Syrien-Konflikt
Erdogan will YPG in Syrien bis zur irakischen Grenze vertreiben

Im Anschluss an die Afrin-Offensive will die türkische Armee die Kurdenmiliz YPG in Syrien nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan über die gesamte Länge der türkischen Grenze vertreiben. «Im Moment ist das Ziel Afrin», sagte Erdogan am Freitag in Ankara.
Publiziert: 09.03.2018 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:39 Uhr
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Die Türkei geht seit Januar gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin vor, die die Region im Nordwesten Syriens seit 2012 kontrollieren. Die YPG sind im Kampf gegen die IS-Terrormiliz Verbündete der USA.
Foto: STR

«Heute sind wir in Afrin, morgen werden wir in Manbidsch sein. Übermorgen werden wir gewährleisten, dass der Osten des Euphrats bis zur irakischen Grenze von Terroristen gesäubert wird, so Gott will.» Der entsprechende Streifen östlich des Euphrats an der syrisch-türkischen Grenze ist etwa 400 Kilometer lang.

Die Türkei bombardiert unter der «Operation Olivenzweig» die Region Afrin in Syrien.
Foto: KEYSTONE/GERHARD RIEZLER

Erfolgreiche «Operation Olivenzweig»

Erdogan sagte, die Truppen seien bei der «Operation Olivenzweig» in der Region Afrin bis auf sechs Kilometer vor Afrin-Stadt vorgerückt und bereiteten sich auf deren Belagerung vor. «Wir beseitigen die letzten Hindernisse, die einer Belagerung des Zentrums von Afrin im Wege stehen.» Er kritisierte erneut, dass die USA die YPG finanziell und mit Waffen unterstützten: «Was sind wir für Verbündete?»

Erdogan hat wiederholt angedroht, dass die Streitkräfte nach dem Einsatz in Afrin in der weiter östlich gelegenen Region Manbidsch gegen die YPG vorgehen würden. Dort sind auch US-Truppen im Einsatz. Er sagte am Freitag: «So, wie wir von niemandem Erlaubnis eingeholt haben, um die «Operation Olivenzweig» zu starten, so werden wir uns auch nicht dem Druck von irgendjemandem beugen, um sie zu beenden.«

Die USA sehen in der Kurdenmiliz einen zuverlässigen Verbündeten im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Die Türkei stuft die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK dagegen als Terrororganisation ein.

Die türkischen Streitkräfte hatten am 20. Januar eine Offensive gegen die YPG, Die Türkei geht seit Januar gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin vor, die die Region im Nordwesten Syriens seit 2012 kontrollieren, in der Region Manbidsch gestartet. Dass sie nur langsam vorankommen, liegt nach Angaben der

Türkische Streitkräfte nehmen Stadt Dschandairis in Afrin ein

Die türkische Armee hat mit Verbündeten syrischen Rebellen in Afrin die strategisch wichtige Stadt Dschandairis eingenommen. Nach heftigen Luftangriffen hätten sie die Stadt komplett unter ihre Kontrolle gebracht, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit.

Zuvor hatten bereits türkische Medien die Einnahme der Stadt gemeldet, jedoch von fortdauernden Kämpfen in Teilen des Ortes berichtet.

Ein Kommandant der protürkischen islamistischen Rebellengruppe Fajlak al-Rahman bestätigte, dass ganz Dschandairis »befreit» worden sei. Die türkische Armee kontrolliert damit laut der Beobachtungsstelle fünf wichtige Städte der Region Afrin und steht nur noch zehn Kilometer vor der Regionalhauptstadt Afrin. Dschandairis wurde demnach seit 40 Tagen fast täglich von der türkischen Luftwaffe bombardiert.

Der Grossteil der Stadt sei leer, doch blieben noch einige Einwohner, erklärte die Beobachtungsstelle. Seit Montag seien 28 Zivilisten bei Angriffen getötet worden.

Die oppositionsnahe Organisation in Grossbritannien bezieht ihr Informationen von Ärzten und Aktivisten vor Ort. Für Medien sind sie kaum zu überprüfen. Die Türkei bezeichnet Berichte über zivile Opfer als Propaganda und versichert, alles zum Schutz von Zivilisten zu tun. (SDA)

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