Syrien
IS in Syrien und im Irak unter Druck - Armee rückt auf Palmyra vor

Damaskus/Bgdad – Syriens Armee steht vor der Rückeroberung der historischen Oasenstadt Palmyra aus den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Kämpfer des Regimes eroberten am Freitag die historische Zitadelle am Rande der Stadt.
Publiziert: 25.03.2016 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:48 Uhr

Zuvor hatte die Armee schon einen strategisch wichtigen Hügel eingenommen, von dem aus man die archäologischen Stätten Palmyras überblicken kann.

In Palmyra im Zentrum Syriens kam es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zu heftigen Gefechten. Die Anhänger des IS versuchten, mit einem Gegenangriff verlorenes Gebiet zurückzugewinnen. Es gebe massive russische Luftangriffe nahe den archäologischen Stätten.

Palmyra gehört wegen seiner einzigartigen Bauwerke aus den ersten Jahrhunderten nach Christus zum Unesco-Weltkulturerbe. Der IS hatte die Stadt im Mai 2015 von der syrischen Armee eingenommen. Seitdem sprengten die Dschihadisten den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel, den Baal-Schamin-Tempel sowie mehrere einzigartige Turmgräber, den Triumphbogen und einen Teil der berühmten Säulenstrasse. Syriens Armee hatte ihre Offensive vor etwa zwei Wochen gestartet.

Die USA haben laut Verteidigungsminister Ashton Carter in Syrien mehrere Top-Terroristen der IS-Miliz getötet. Er gehe davon aus, dass darunter auch der IS-Finanzminister und -Vizechef Abdel Rahman al-Kaduli ist, auch bekannt unter dem Namen Hadschi Iman, sagte Carter.

«Wir eliminieren systematisch ihr Kabinett», sagte Carter. Nähere Angaben zu der Operation, die sich in dieser Woche in Syrien abgespielt haben soll, wollte er mit Hinweis auf den Schutz des Lebens von Soldaten und Informanten nicht machen.

Al-Kuduli zählte zu den meistgesuchten Terroristen der Welt. Er war bis 2012 im Irak inhaftiert und schloss sich dann in Syrien der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an. Vor seiner Haft hatte er dem Terrornetzwerk Al-Kaida im Irak angehört.

Im Irak konnten die Armee und kurdische Peschmerga-Kämpfer mehrere Dörfer westlich der Stadt Machmur einnehmen, wie irakische Medien berichteten. Bei der Operation «Eroberung» seien sie von US-Luftangriffen unterstützt worden, sagte ein Armeesprecher.

Bereits am Donnerstag hatten irakische und kurdische Einheiten die erste Phase einer Offensive begonnen, mit der sie die IS-Hochburg Mossul befreien wollen. Bis der eigentliche Angriff auf Mossul beginnt, könnten aber noch Monate vergehen. Die Kämpfe südöstlich der nordirakischen Metropole sind derzeit noch rund 70 Kilometer von der Stadt entfernt.

Der IS hatte Mossul im Sommer 2014 unter seine Kontrolle gebracht - die Einnahme der zweitgrössten irakischen Stadt war einer der grössten Erfolge der Extremisten. Die frühere Millionenstadt gilt neben Al-Rakka in Syrien als inoffizielle Hauptstadt der Terrormiliz.

Ende 2015 konnten irakische Regierungstruppen die Provinzhauptstadt Ramadi westlich von Bagdad vom IS zurückerobern. Nach westlichen Schätzungen haben die Extremisten inzwischen 40 Prozent des Gebietes verloren, das sie einst im Irak kontrollierten.

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