Bewohner der Rebellengebiete könnten diese nicht verlassen, weil sie von «bewaffneten Gruppen der Opposition» festgehalten würden, sagte der Sprecher der UNO-Menschenrechtskommission, Rupert Colville, am Freitag in Genf. Dabei handle es sich vor allem um die extremistische Fateh-al-Scham-Front, die frühere Al-Nusra-Front.
Sollte dies zutreffen, könnte es sich um ein Kriegsverbrechen handeln. Es sei allerdings schwierig, dies in einer solchen gefährlichen Situation zu überprüfen.
«Angesichts der schrecklichen Berichte über willkürliche Internierungen, Folter und verschollene Personen sind wir natürlich tief besorgt», sagte Colville weiter. Insgesamt befänden sich vermutlich noch etwa 100'000 Zivilisten in Gebieten, die von der Opposition gehalten würden.
Die syrische Armee hatte in den vergangenen Tagen die Rebellen in Aleppo immer mehr zurückgedrängt. Dabei kam es zu heftigen Kämpfen, die das Leid der eingeschlossenen Zivilbevölkerung noch verschlimmerten.
Am Donnerstag erklärte Russland, die syrische Armee habe ihre Einsätze gestoppt, damit Zivilisten gerettet werden könnten. Nach Angaben von Korrespondenten vor Ort und Rebellen setzte die Armee allerdings in der Nacht und am Freitagmorgen ihre Offensive in Aleppo fort.