Warum mussten in der Nacht auf Samstag sechs Schweizer in Schweden ihr Leben lassen? Auch Tage nachdem der Minibus der jungen Männer in ein tonnenschweres Minenfahrzeug donnerte, liegt die Unfallursache im Dunkeln. Schmerzhaft für die Angehörigen der Opfer: Die Ungewissheit kann vielleicht nie ganz ausgeräumt werden. Denn: Sven T.* (23) aus Adelboden BE, der einzige Überlebende, hat zum Unfallzeitpunkt geschlafen, kam erst im Rettungshelikopter zu sich. «Er erinnert sich nicht an den Unfall», sagte sein Vater.
Befragung von Sven T. noch im Gange
Erste Resultate der polizeilichen Untersuchung werden frühestens am Donnerstag erwartet, wie Chef-Ermittlerin Emma Lindberg von der Polizei in Kiruna gegenüber BLICK sagt. Es handle sich hierbei aber lediglich um technische Untersuchungen wie Zustand der Fahrzeuge und der Geschwindigkeit während der Kollision. Sie fügt an: «Die Befragung von Sven T., des Minen-Truck-Fahrers und der Ersthelfer ist noch im Gange.»
Der Fahrer des Minenfahrzeuges hat kurz nach dem Crash angegeben, dass er auf der richtigen Seite der Strasse gefahren sei. Das sagte eine Sprecherin der betroffenen Bergbaufirma. Wenn das stimmt, war es der Schweizer Minibus, der irgendwie auf die falsche, tödliche Strassenseite geriet.
Polizei kann nichts zu Sven T.s Gesundheitszustand sagen
Die Strassensituation war zum Unfallzeitpunkt prekär. Und die fatale Unfallkurve trägt bei Einheimischen den Übernamen «Todeskurve». Mit der erlaubten Maximalgeschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde hat man quasi keine Chance, in der Spur zu bleiben.
Sven T. wurde nach dem Unfall ins Spital von Södra Sunderbyn geflogen, rund 250 Kilometer von der Unfallstelle entfernt. Zum aktuellen Gesundheitszustand ihres wohl wichtigsten Zeugen kann die lokale Polizei nichts sagen. Klar ist nur: Der junge Mann ist wohl der Einzige, der das Rätsel um die Tragödie lösen könnte.
* Name geändert