Surf-Tragödie auf Gran Canaria
Hier weint der Freund der toten Emilia (†32)

Trauer und Fassungslosigkeit im Ferienparadies. Am Montag stirbt Emilia I. (†32) auf Gran Canaria. Sie taucht mit ihrem Freund nach Muscheln, als sie das Brett des Ausserschwyzer Windsurf-Profis R.D. (41) praktisch enthauptet. Die Trauer auf der Insel ist riesig.
Publiziert: 23.07.2015 um 20:24 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:14 Uhr

Fassungsgslos kauert der Mann am Strand von Santa Lucia de Tirajana im Südosten von Gran Canaria. Seine Verzweiflung lässt sich nicht verstecken, sein Gesicht ist vor Schmerz verzerrt. Neben ihm liegt seine tote Freundin Emilia I. (†32). Das über sie gespannte Leichentuch ist mit Steinen befestigt, damit es der Wind nicht fortträgt.

Wegen genau diesem Wind war auch der Ausserschwyzer Windsurf-Profi R.D. (41) auf die Insel gekommen. Er trainierte hier für die Weltmeisterschaften, die morgen auf Fuerteventura beginnen. Am Montag surft er dort, wo die junge Russin Emilia I. mit ihrem Freund nach Muscheln taucht. Es kommt zum folgenschweren Zusammenstoss. D.s Brett trifft sie so heftig am Hals, dass sie praktisch geköpft wird. Sie ist sofort tot.

Der Schweizer zieht den leblosen Körper ans Ufer. Später am Strand versagen seine Nerven, er bricht weinend zusammen.

Tauchte das Opfer trotz Verbotstafel?

Das Drama wird als tragischer Unfall klassifiziert, die Polizei hat keine Strafuntersuchung eröffnet.  Trotzdem entflammen die Diskussionen darüber, ob die Tragödie hätte verhindert werden können. Die Strandabschnitte sind für Wassersportler und Schwimmer nicht klar getrennt.

Gemäss spanischen Medien gibt es zwar teilweise Schilder, die darauf hinweisen, dass Surfen nicht überall erlaubt ist. Diese Gebiete sind allerdings nicht markiert, es fehlen Bojen oder Absperrungen. Manche Schilder sind von der Witterung so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie verrostet am Boden liegen und sich keiner mehr auf sie achtet.

Der Uferabschnitt, in dem es zum tödlichen Unfall kam, ist für Schwimmer und für Windsurfer offen. Am Strand sind allerdings Schilder aufgestellt, die unter anderem auf ein Tauchverbot hinweisen. (lex)

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