Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Statue am Samstag mit einem Kran von ihrem Podest gehoben und auf einen Lastwagen geladen wurde. Nach Angaben der Stadt soll die Statue bis zu einer endgültigen Entscheidung über ihre Zukunft eingelagert werden.
Das Weisse Haus teilte mit, US-Präsident Biden begrüsse die Entfernung der Statuen von Lee und einem weiteren Südstaaten-General namens Thomas J. Jackson in Charlottesville. «Der Präsident ist der Meinung, dass Denkmäler für die Anführer der Konföderierten in Museen gehören, nicht an öffentliche Orte.»
Robert E. Lee führte die Konföderierten im Bürgerkrieg der Südstaaten gegen die Nordstaaten. Die damals weitgehend landwirtschaftlich geprägten Südstaaten wehrten sich unter Lees Führung vehement gegen die Abschaffung der Sklaverei und gegen mehr Rechte für Schwarze. Lee wird von der rechten Szene in den USA als Held verklärt.
Pläne zur Entfernung der Lee-Statue in Charlottesville im Bundesstaat Virginia waren im August 2017 auch Anlass für Proteste von Neonazis und anderen Rechtsextremisten in der Stadt gewesen. Bei rassistischen Ausschreitungen wurde damals eine Gegendemonstrantin von einem Auto erfasst und getötet. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte anschliessend mit der Äusserung für Empörung gesorgt, es habe auf beiden Seiten «sehr gute Menschen» gegeben.
Der Stadtrat von Charlottesville hatte bereits im Februar 2016 die Entfernung der Lee-Statue beschlossen. Es folgte ein jahrelanges juristisches Tauziehen. Den ehemaligen Lee-Park, in dem die Statue stand, benannte die Stadt in Market Street Park um.
(SDA)