Tausende Menschen aus aller Welt häkelten monatelang die über 3000 Teilstücke, die als Riesendecke am Dienstag im Zonderwater Gefängnis nahe der Hauptstadt Pretoria präsentiert wurden. Auch etwa 1600 Häftlinge aus 62 Haftanstalten beteiligten sich im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms.
«Der Sinn des Projekts war es, Menschen von überall auf der Welt hinter der Idee Nelson Mandelas zu vereinen. Man kann sagen, mit dem Zusammennähen (...) wurde auch die Welt Stich für Stich zusammengenäht», sagte Carolyn Steyn, Initiatorin von «67 Blanket», der gemeinnützigen Organisation hinter dem Projekt. Nach der Präsentation sollen alle Decken an Bedürftige in ganz Südafrika verteilt werden.
Vor allem für die Häftlinge war die Teilnahme an dem Projekt ein besonderes Erlebnis. «Wenn du im Gefängnis bist, dann ist das so, als seist du verloren. Aber ein Teil von »67 Blankets« zu werden, hat sich wie eine Rettung für meine Seele angefühlt», sagte Muziwendoda Kunene, Häftling und zugleich Projektleier im Zonderwater Gefängnis. «Auf einmal hatte mein Leben wieder einen Sinn, und ich habe angefangen, daran zu glauben, dass ich in meinem Leben eine zweite Chance bekommen werde.»
Die Zahl 67 im Namen der Organisation steht für die Anzahl der Jahre, in denen Mandela gegen das rassistische Apartheid-System in Südafrika gekämpft hatte, sagte Steyn. Mandela, der erste schwarze Präsident Südafrikas, war am 5. Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren gestorben. (SDA)