«Mehr als fünf Millionen Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen», sagte de Brouwer. «Die humanitäre Lage ist in vielen Teiles des Sudan kritisch.» Grund dafür seien neue Fluchtbewegungen in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur sowie die Ankunft zehntausender Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Südsudan.
Mit den EU-Geldern will das WFP nach eigenen Angaben Getreide und Hülsenfrüchte für 137'000 Flüchtlinge in Darfur und 180'000 Flüchtlinge aus dem Südsudan erwerben. Es soll deren Versorgung für mehrere Monate sicherstellen.
Im April hatte die UNO-Unterorganisation gewarnt, ihr fehlten für die humanitären Einsätze im Sudan in den bevorstehenden zwölf Monaten etwa 160 Millionen Euro.
In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellengruppen gegen die sudanesische Armee und regierungstreue arabische Reitermilizen. Im Konflikt wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 300'000 Menschen getötet und mehr als 2,5 Millionen Menschen vertrieben.
Der Südsudan hatte 2011 nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. In dem Land eskalierte dann aber im Dezember 2013 ein Machtkampf zwischen rivalisierenden Politikern. Bei Kämpfen wurden zehntausende Menschen getötet.