Das Video eines Planespotters zeigt, wie ein Emirates-Airbus A380 am Donnerstag bei der Landung in Düsseldorf (D) vom Sturm Xavier durchgeschüttelt wird. Die Landung ist extrem hart und ungewöhnlich, das Flugzeug schlingert stark auf der Landebahn.
Thomas Steffen (42), A320-Kapitän und Sprecher des Schweizer Pilotenverbands Aeropers, hat das Video auch gesehen und sagt zu BLICK: «Das Video zeigt, dass es als Pilot nicht einfach ist, das Flugzeug bei starkem Seitenwind zu landen. Es ist sehr anspruchsvoll, in einer solchen Situation könnte die Maschine auch nicht mehr per Autopilot landen.»
«Das Flugzeug kann nicht mit einer schrägen Nase landen»
Fingerspitzengefühl brauche es beim Steuern des Seitenruders, sagt Steffen. «Bei einer Seitenwind-Landung muss der Pilot während des Anfliegens die Flugzeugnase in die Richtung des Seitenwindes richten» – Piloten sprechen von Aufkreuzen. Doch beim Aufsetzen auf der Piste müsse die Nase möglichst wieder gerade nach vorn gerichtet sein. «Das Flugzeug kann nicht mit einer allzu schrägen Nase landen.»
Dieses Steuermanöver werde mit einem Ruderpedal ausgeführt und erfordere vom Piloten sehr viel Koordination und eine gute Reaktionsfähigkeit. «Man muss schnell und der Situation angepasst reagieren können», sagt Steffen. Die grösste Herausforderung: «Das Ruder im richtigen Moment mit dem richtigen Mass zu bedienen.»
Dass die Landung im Video von Zuschauern als «hart» kommentiert wird, kritisiert Steffen. Denn: «Passagiere messen die Landung nach Sanftheit. Aber für uns Piloten ist eine gute Landung, wenn man sicher und am richtigen Ort gelandet ist.