Mit 44 Ehrendoktortitel schmückt sich der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Eine akademische Ausbildung soll er jedoch nicht haben. Zumindest nicht eine solche, welche die türkische Verfassung von Staatspräsidenten erwartet.
Das Gesetz regelt klar: Wer Türkeis Präsident werden will, muss mindestens 40 Jahre alt sein und eine akademische Ausbildung von mindestens vier Jahren im Lebenslauf vorweisen können. Der Verband der Hochschulprofessoren (Univder) wirft Erdogan jedoch vor, lediglich «zwei bis drei» Jahre an einer Hochschule verbracht zu haben.
Der oppositionelle Kurdenpolitiker Idris Baluken geht mit der Kritik sogar weiter: Er stellte in einem Parlamentsvorstoss die Frage, wie es denn möglich sein, dass Erdogan einen Abschluss im Jahr 1981 gemacht haben kann, wenn es die Universität erst seit 1982 gibt.
Ehemaliger Staatsanwalt Ömer Faruk reichte gar eine Klage ein: Erdogan müsse des Amtes enthoben werden und als unwählbar erklärt werden!
Erdogans Sprecher zeigte sich angesprochen auf die Vorwürfe sichtlich aufgebracht und warf die Frage in den Raum: Muss Erdogan eine Million Kopien des Uni-Diploms in Umlauf bringen, damit die Kritiker verstummen? (mje)