Studie zeigt erhöhtes Diabetes-Risiko
Schweden warnt vor Snus

Snus gilt als risikolose Alternative zum Rauchen. Doch nun berichten Forscher von einem erhöhten Diabetesrisiko.
Publiziert: 08.02.2017 um 16:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:47 Uhr
Erhöhtes Diabetesrisiko: Snus ist laut schwedischen Forschern nicht so harmlos wie gedacht.
Foto: AFP

Schlechte Nachrichten für Snuser: Die aromatisierten Tabakbeutelchen, die sich die Fans zwischen Lippe und Zahnfleisch legen, sind nicht ganz so unbedenklich wie gedacht. Zwar ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, geringer als beim Rauchen.

Doch just aus Schweden, dem Mutterland des Mundtabaks, kommen nun besorgniserregende Neuigkeiten. Forscher haben eine Warnung herausgegeben, die die vermeintlich risikolose Alternative zum Rauchen in ein schlechtes Licht rückt.

Diabetes-Risiko steigt markant

Demnach soll der Konsum von Snus das Diabetesrisiko deutlich erhöhen. Wer eine Dose, welche 20 Tabakbeutel enthält, oder mehr pro Tag konsumiert, steigere die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, um 70 Prozent, schreiben die Wissenschaftler. Dasselbe Risiko haben Raucher, die eine Packung Zigaretten pro Tag rauchen. Selbst wer nur fünf bis sechs Snus-Dosen  pro Woche konsumiert, steigert das Risiko zu erkranken um 40 Prozent.

Schuld ist das im Snus enthaltene Nikotin, das die Insulinempfindlichkeit des Körpers hemmt, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Die Ergebnisse sind gut abgestützt: Die Wissenschaftler haben zwischen 1990 und 2013 in Schweden 54’000 Snus-Konsumenten begleitet. 

Das herrschende Bild, wonach Snus weniger gesundheitsschädlich sei als Rauchen, sei nicht ausreichend durch Studien belegt, sagt Sofia Carlsson vom Karolinska-Institut. «Wer sein Diabetesrisiko senken möchte, sollte sowohl das Rauchen wie das Snusen sein lassen», rät sie im schwedischen Onlineportal Thelocal.se. Die schwedischen Snus-Hersteller weisen daraufhin, dass keine andere Studie diesen Zusammenhang herstellen konnte.

Verkauf verboten, Privatgebrauch erlaubt

In der Schweiz ist der Verkauf von Snus seit 1995 verboten. Für den Privatgebrauch dürfen aber bis zu 1,2 Kilogramm pro Monat importiert werden. Diese Regelung machen sich beispielsweise Onlineshops zunutze. Und zwar erfolgreich: Jedes Jahr werden Tonnen von privater Importware und Snus-Ersatzprodukten in die Schweiz gebracht. (sf)

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