Studie veröffentlicht
Rätsel um mysteriösen Vulkanausbruch vor 200 Jahren gelöst

Forscherinnen und Forscher haben das Rätsel um einen mysteriösen Vulkanausbruch im Jahr 1831 gelöst. Ein Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung hat herausgefunden, welcher Vulkan hinter dem Ausbruch steckt, der damals die Welt abkühlte und Hungersnöte auslöste.
Publiziert: 31.12.2024 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2025 um 08:54 Uhr
Die Forschenden sammelten Eisbohrkerne in Grönland.
Foto: Michael Sigl/Universität Bern
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SDASchweizerische Depeschenagentur

In einer am Montag in der Fachzeitschrift «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlichten Studie identifizieren sie den Sawarizki-Vulkan auf den Kurilen, einer Inselkette zwischen Japan und Russland, als wahrscheinliche Quelle des Ausbruchs.

Beim Vulkanausbruch im Jahr 1831 wurde so viel Schwefel in die Atmosphäre geschleudert, dass sich das Klima der Erde um bis zu einem Grad Celsius abkühlte. Zudem führte der Ausbruch zu weniger Niederschlag in Afrika und Indien, was schwere Hungersnöte zur Folge hatte, wie die Forschenden in der Studie darlegen. Trotz all dieser Auswirkungen blieb der Ort des Ausbruchs bisher unbekannt.

Um diesen Ort zu bestimmen, analysierte das Forschungsteam Eisbohrkerne aus Grönland, die Spuren von Schwefel und vulkanischer Asche aus dieser Zeit enthielten. Die Untersuchung der Schwefelisotope zeigte, dass die Wolke aus Lava und Asche bis in die Stratosphäre reichte.

Durch die Analyse der chemischen Zusammensetzung der Aschepartikel und den Vergleich mit bekannten Vulkanen konnten sie feststellen, dass die chemische Zusammensetzung der Asche am besten zu einem Vulkan auf der Insel Simuschir in den Kurilen passte. Untersuchungen vor Ort bestätigten, dass dieser Vulkan in den letzten 200 Jahren ausgebrochen war.

Da im 19. Jahrhundert nur wenige Informationen über die Aktivität des Sawarizki-Vulkans verfügbar waren, vermutete zuvor niemand, dass er ein Kandidat für den Ausbruch von 1831 sein könnte. Stattdessen zogen die Forscher Vulkane in Betracht, die näher am Äquator lagen, wie etwa den Vulkan Babuyan Claro auf den Philippinen, heisst es in der Studie.

An der Studie unter Leitung von William Hutchison von der University of St Andrews (Grossbritannien) waren mit Peter Abbott und Michael Sigl auch zwei Forscher der Universität Bern beteiligt.

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