Studie der Uni Bern
So verändert der Everest das Herz von Bergsteigern

Wer auf den Everest will, riskiert Herzrhythmusstörungen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Uni Bern.
Publiziert: 25.04.2024 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2024 um 12:38 Uhr
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Wer hoch hinaus will und den Mount Everest besteigt, riskiert Herzrhythmusstörungen. (Archivbild)
Foto: AFP

Bei Aufstieg auf den Mount Everest treten bei jeder Dritten und jedem Dritten Herzrhythmusstörungen auf. Die Anpassungsleistungen des Körpers in grosser Höhe können dieses Phänomen begünstigen, wie aus einer Studie der Universität Bern hervorgeht.

Bisher wiesen kleinere Studien in moderater Höhe auf ein häufigeres Auftreten von Herzrhythmusstörungen hin, wie die Universität Bern am Donnerstag mitteilte. In der aktuellen Studie gingen Forschende der Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals und Fachleute aus Kathmandu in Nepal der Sache in grosser Höhe nach.

Langsame Störungen und Aussetzer

Sie versahen 41 gesunde Probanden nach Abklärung des Zustands ihrer Herzen beim Aufstieg mit tragbaren Elektrokardiogrammen. Von den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern erreichten 34 das Basislager, 32 den Südsattel auf 7900 Metern Höhe und 14 den Gipfel des Mount Everest (Chomolungma, Sagarmatha), des höchsten Berges der Erde, auf 8848 Metern über Meer.

Die Messungen ergaben, dass über ein Drittel beim Aufstieg zum Basislager auf 5300 Metern Herzrhythmusstörungen hatten, welche in unter 1500 Metern nicht auftraten. Dabei handelte es sich um langsame Störungen und Aussetzer. Allerdings gab es auch schnelle Störungen.

Atemmuster im Schlaf und Störungen im Salzhaushalt

Keine der Herzrhythmusstörungen waren indessen klinisch schwerwiegend. Der Anteil der Personen mit auftretenden Störungen blieb unabhängig von der Höhe stabil. Den Angaben zufolge trat die Mehrzahl der Störungen interessanterweise unter 7300 Metern auf, wo die meisten der Bergsteigerinnen und -steiger keinen Flaschensauerstoff nutzten.

Zurückzuführen sind die Störungen den Erkenntnissen zufolge an die Anpassungsmechanismen des Körpers auf die dünne Luft in grosser Höhe. Atemmuster im Schlaf und Störungen im Salzhaushalt nahmen dabei eine wichtige Rolle ein.

Künftige Studien müssten die möglichen Auswirkungen der Herzrhythmusstörungen genauer untersuchen. Das würde Schlüsse zulassen, ob diese ein zusätzliches und bisher unterschätztes Risiko des Höhenbergsteigens seien, schrieb die Universität. (SDA)

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