Darum entschied sich Israel für die dritte Impfung
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Auch für Kinder ab 12 Jahren:Darum entschied sich Israel für die dritte Impfung

Studie aus Israel zeigt
So stark verringert dritte Impfung das Corona-Risiko

In Israel haben bisher bereits rund 2,8 Millionen Menschen drei Corona-Impfdosen bekommen. Jetzt gibt es erste Erkenntnisse über den zusätzlichen Schutz durch die Auffrischungs-Spritze.
Publiziert: 14.09.2021 um 09:07 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2021 um 09:17 Uhr
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Ein Mann bekommt in einem israelischen Impfzentrum in Jerusalem seine dritte Dosis verabreicht.
Foto: keystone-sda.ch

Seit Ende Juli gibts in Israel den dritten Piks. In dem Land wird fast ausschliesslich der Impfstoff von Pfizer/Biontech verabreicht. Jetzt zeigen erste Daten, wie effektiv die dritte Dosis vor Corona schützt. Laut den vorläufigen Zahlen des Gesundheitsministeriums sinkt das Risiko, schwer oder überhaupt zu erkranken, zwölf Tage nach dem Booster auf rund ein Zehntel.

Eine entsprechende Studie soll demnächst im «New England Journal of Medicine» veröffentlicht werden. Dies sagt Nachman Ash, Direktor des israelischen Gesundheitsministeriums gegenüber CNN. Die Daten würden zeigen, dass eine dritte Impfdosis sowohl das Übertragungsrisiko vermindern könne als auch das Risiko einer schweren Covid-Erkrankung, schreiben die Autoren in ihrem vorläufigen Papier. Ausserdem würden die Zahlen darauf hinweisen, dass Booster-Impfungen ein grosses Potenzial hätten, die Delta-Variante einzudämmen.

Daten von über einer Million Menschen untersucht

Die Forscher haben die Daten von über einer Million Israelis im Alter von über 60 Jahren untersucht, die zwischen dem 30. Juli und dem 22. August ein drittes Mal gegen Corona geimpft wurden. In Israel bekamen bisher rund 2,8 Millionen Menschen eine dritte Dosis.

Nach einem frühen Start der Impfkampagne und weitreichenden Lockerungen auf den Sommer hin sind in Israel die Corona-Zahlen seit Juni wieder drastisch gestiegen. Die Werte vom Winter wurden Ende August und Anfang September schliesslich sogar übertroffen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen wieder etwas gesunken.

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In der Schweiz bisher nicht für die breite Bevölkerung

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in den nächsten Wochen ihre Bewertung einer Auffrischungsimpfung mit dem Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech abschliessen. Nach Einschätzung der EMA und besteht in der Allgemeinbevölkerung gegenwärtig keine dringende Notwendigkeit für Booster-Impfungen. Bei stark immungeschwächten Personen sollten sie aber in Betracht gezogen werden.

Die italienische Arzneimittelbehörde Aifa hat bereits grünes Licht für eine weitere Corona-Impfung an bestimmte Bevölkerungsgruppen gegeben. Zunächst sollen Menschen mit einem schwachen Immunsystem erneut geimpft werden.

In der Schweiz wird eine dritte Dosis in einzelnen Kantonen an Risikopersonen verabreicht. Für die breite Bevölkerung gibt es noch keine dritte Impfung. (noo/SDA)

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