Die US-Demokraten haben eine schwierige Nuss zu knacken: Wie können sie verhindern, dass Donald Trump (73) am 3. November wieder zum Präsidenten gewählt wird? So einfach wird das nicht sein, schon gar nicht, wenn sich die Demokraten nun selber gegenseitig in die Haare geraten.
Die Lage in der Partei ist angespannter denn je. Ausgerechnet die aussichtsreichsten Kandidaten, Bernie Sanders (78) und Elizabeth Warren (70), sind sich bei einer TV-Show gegenseitig an den Karren gefahren. Streitthema: die Siegeschancen einer Frau.
Sanders dementierte energisch Warrens Vorwurf, wonach er ihr bei einem privaten Treffen Ende 2018 gesagt habe, dass eine Frau die Wahl nicht gewinnen könne. «Alle kennen mich und wissen, dass ich nie denken würde, dass eine Frau nicht Präsidentin der USA werden könnte», betonte Sanders bei der Debatte am Dienstagabend in Des Moines im US-Bundesstaat Iowa.
Warren verweigert Handschlag
Warren hielt an ihrer Darstellung fest und machte sich für eine Frauenkandidatur stark. Zur Frage «Kann denn eine Frau Trump schlagen?» sagte sie vor applaudierenden Zuschauern hämisch: «Schaut nur die Männer in dieser Runde an: Sie haben insgesamt zehn Wahlen verloren. Die einzigen Personen dieser Runde, die jede einzelne Wahl gewonnen haben, sind die Frauen, Amy und ich.»
Der Disput erreichte seinen Höhepunkt nach der Diskussion: Vor laufenden Kameras verweigerte Warren Sanders den Handschlag und kehrte ihm den Rücken zu.
Sanders und Warren sind beide Kandidaten des linken Flügels der Demokraten. Neben diesen beiden US-Senatoren nahmen der moderate Ex-US-Vizepräsident Joe Biden (77) und der gemässigte frühere Bürgermeister aus Indiana, Pete Buttigieg (37), sowie die Senatorin Amy Klobuchar (59) und der Milliardär Tom Steyer (62) an der Debatte teil.
Booker hat kein Geld mehr
In Iowa finden am 3. Februar die ersten Vorwahlen statt. Die «Primaries» in den verschiedenen US-Bundesstaaten bestimmen darüber, wen die Demokraten im November gegen den republikanischen Präsidenten Donald Trump ins Rennen schicken. Von der ersten Abstimmung in Iowa geht eine wichtige Signalwirkung aus. Die TV-Debatten sind eine Art Vor-Vorauswahl der Kandidaten.
Derzeit bewerben sich noch zwölf Demokraten. Das Feld ist deutlich zusammengeschrumpft: Ursprünglich hatten fast 30 Demokraten Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur angemeldet. Es war das grösste Bewerberfeld in der Geschichte der Partei.
Erst am Montag hatte mit Senator Cory Booker (50) ein weiterer Anwärter die Segel auf finanziellen Gründen gestrichen. Booker war der prominenteste schwarze Kandidat unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern.
«Ich investiere mein ganzes Vermögen»
Keine Probleme mit der Finanzierung seiner Kampagne hat Medienmogul Michael Bloomberg (77). Der achtreichste Amerikaner mit einem Vermögen von 58,4 Milliarden Dollar investiert auffällig viel in Werbung. Bloomberg: «Ich würde mein ganzes Vermögen ausgeben, um Trump loszuwerden.»
Ob all sein Geld reichen wird? Die innerparteilichen Streitereien schaden den Demokraten enorm. Trump dürfte sich darüber die Hände reiben.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
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