Der Tanker «Grace 1» ist nach seinen Worten zu gross, um in syrische Häfen einzulaufen. Wohin der Tanker stattdessen fahren sollte, sagte Mussawi nicht.
Was ist passiert?
Vor einer Woche hatte die britische Marine den Supertanker vor der britischen Exklave Gibraltar an der Südspitze Spaniens festgesetzt. Er soll beladen mit iranischem Öl nach Syrien unterwegs gewesen sein, was ein Verstoss gegen die EU-Sanktionen gegen das Land wäre. Kapitän und Erster Offizier wurden festgenommen.
Deutliche Drohung gegen London
Sie werden nun von der Polizei im britischen Überseegebiet befragt. Der Oberste Gerichtshof in Gibraltar hat angeordnet, dass das Schiff mindestens bis zum 21. Juli nicht wieder auslaufen darf.
«Falls die Briten sich von den USA beeinflussen und sich auf gefährliche Spielchen einlassen wollen, raten wir ihnen, dies lieber nicht zu tun», sagte Aussenamtssprecher Abbas Mussawi am Freitag. Nach der Festnahme des Kapitäns und Ersten Offiziers des Tankers am Donnerstag habe das iranische Aussenministeriums zum vierten Mal binnen einer Woche den britischen Botschafter in Teheran einbestellt, so der Sprecher.
Gibraltar bestreitet Druck von den USA
Mussawi warf Grossbritannien mit Blick auf den Streit über das iranische Atomprogramm vor, die «Grace 1» auf Druck der USA aufgebracht zu haben. Dazu erklärte der Chef der Regionalregierung Gibraltars, Fabian Picardo, es habe zu keiner Zeit von irgendeiner Regierung eine Anfrage bezüglich der «Grace 1» gegeben. Der Supertanker sei allein aufgrund des Verdachts beschlagnahmt worden, mit dem Transport werde gegen die EU-Sanktionen gegen Syrien verstossen.
«Die Briten sollten den Tanker umgehend wieder auslaufen lassen (...) Das wäre für beide Seiten auch am besten», sagte Mussawi der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.
Iran bestreitet Vergeltungsaktion gegen britischen Öltanker
Am Donnerstag löste ein Zwischenfall mit einem britischen Tanker in der Strasse von Hormus Spekulationen über eine mögliche Vergeltungsaktion Irans aus. Britischen Angaben zufolge hatten dort drei iranische Boote versucht, ein britisches Handelsschiff an der Durchfahrt zu hindern.
Die Regierung in London erklärte am Donnerstag, dass sich drei iranische Boote in der Meerenge dem Öltanker «British Heritage» genähert hätten. Sie hätten «entgegen internationalem Recht»versucht, das Handelsschiff an der Durchfahrt zu hindern. Teheran bestritt dagegen, an einem Vorfall mit einem britischen Schiff beteiligt gewesen zu sein.
Die Fregatte «HMS Montrose» der Royal Navy sei gezwungen gewesen, sich zwischen den iranischen Booten und der «British Heritage» zu positionieren und verbale Warnungen an die Boote abzugeben, sagte ein Regierungssprecher in London. Die iranischen Schiffe hätten daraufhin abgedreht.
Der Ölkonzern BP, zu dessen Flotte die «British Heritage» gehört, wollte den Vorfall nicht kommentieren, dankte aber der Royal Navy für ihre Unterstützung.
Teheran bestritt jedoch, in den Vorfall verwickelt zu sein. «Das Ziel solcher wertlosen Unterstellungen ist es lediglich, Spannungen zu provozieren», sagte der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif der Nachrichtenagentur Fars. (SDA)
Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.
Blockade bedroht internationale Ölmärkte
Eine Sperrung dieses strategisch wichtigen Nadelöhrs würde den Ölpreis in die Höhe treiben mit katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. Schon die jüngsten Vorfälle sorgten daher für Nervosität an den Ölmärkten.
Angesichts des Streits um das internationale Atomabkommen mit dem Iran und der Wirtschaftsblockade der USA hat Teheran wiederholt gedroht, die Seestrasse zu blockieren. Die Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist nur 50 Kilometer breit. Auch wenn die iranische Marine den USA militärisch nicht gewachsen ist, wäre es nicht schwer für sie, eine Durchfahrt durch Seeminen zu blockieren.
Seit Jahrhunderten wichtiger Handelsweg
Die Meerenge von Hormus ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute. Auf den Inseln Hormus und Keschm errichteten die Portugiesen im 16. Jahrhundert Festungen und Handelsstützpunkte. Heute sind die iranischen Inseln wegen ihrer dramatischen Felsformationen und Mangrovenwälder beliebte Touristenziele. Weitere Inseln in der Mitte der Seestrasse sind zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten umstritten.
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Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.
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