Streit um 450 gerettete Flüchtlinge
Jetzt hilft auch Deutschland Italien aus

Am Samstag hat sich Italiens Innenminister geweigert, 450 gerettete Flüchtlinge aufzunehmen. Jetzt helfen die EU-Staaten aus: Deutschland will 50 der Flüchtlinge übernehmen.
Publiziert: 15.07.2018 um 13:57 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:48 Uhr
1/2
Schon in der Vergangenheit haben sich Italien und auch Malta mehrmals geweigert, Flüchtlinge aufzunehmen. Bild: Ein Schiff der Spanischen Seerettung bringt die Abgewiesenen vor der Küste Italiens nach Barcelona.
Foto: ALBERT GEA

In der Debatte um das Schicksal von 450 Bootsflüchtlingen hat Deutschland Italien die Aufnahme von 50 Menschen zugesagt. Das teilte eine Regierungssprecherin am Sonntag in Berlin mit.

Die Regierungen in Berlin und Rom seien «übereingekommen, dass Deutschland im Blick auf die laufenden Gespräche über eine intensivere bilaterale Zusammenarbeit im Asylbereich, in diesem Fall bereit ist, 50 Menschen aufzunehmen», sagte die Sprecherin.

Italien weigert Aufnahme von Geretteten

Zwei Schiffe der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hatten die rund 450 Flüchtlinge am Samstag aus prekärer Lage von einem Holzboot im Mittelmeer gerettet und in italienische Gewässer gebracht. Italiens rechtsgerichteter Innenminister Matteo Salvini weigerte sich aber, sie ins Land zu lassen.

Regierungschef Giuseppe Conte hatte daraufhin in einem Brief an die Staats- und Regierungschefs der anderen 27 EU-Staaten «ein klares Zeichen» für eine Lastenteilung in der EU gefordert und die Bereitschaft, «die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, einen Teil der rund 450 geretteten Personen in einem Hafen zu empfangen oder sie aufzunehmen».

Zusage aus Frankreich und Malta

Conte schickte seinen Brief auch an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk. Nach Angaben Contes haben auch Malta und Frankreich bereits zugesagt, jeweils 50 Flüchtlinge aufzunehmen. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?