Donald Trump (74) verkündete am Freitag im Rosengarten des Weissen Hauses gute Nachrichten: Die US-Regierung will bereits im Dezember rund 20 Millionen Menschen den Corona-Impfstoff verabreichen. Aber New York soll laut dem US-Präsidenten nicht zum Zug kommen!
Es geht um einen Streit zwischen Trump und dem demokratischen Gouverneur von New York, Andrew Cuomo (62). Dieser hat sich in der Vergangenheit kritisch über den Impfstoff-Prozess geäussert und gewarnt, dass Trump diesen für politische Zwecke nützen würde. Deshalb werde der Corona-Impfstoff zunächst nicht in den Bundesstaat New York geliefert werden, so Trump am Freitag.
Der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo traue der Regierung in Washington nicht und wolle das Mittel separat prüfen. «Wir werden es also erst nach New York liefern, wenn wir die Genehmigung dazu haben», sagte Trump.
Cuomo reagiert umgehend
Der amtierende US-Präsident kritisierte Cuomo damit indirekt für dessen Ankündigung vor einigen Wochen, einen zugelassenen Impfstoff von eigenen Experten auf dessen Sicherheit prüfen zu lassen.
Cuomo äusserte sich nur kurze Zeit später beim Sender CNN und versicherte, dass ein Impfstoff in New York nicht später zugelassen würde als im Rest des Landes: «Es wird keine Verzögerung geben.»
Trump-Regierung droht Klage aus New York
Cuomos Darstellung nach solle das Mittel genauso wie an andere Staaten auch nach New York ausgeliefert werden. Die Untersuchung des New Yorker Expertengremiums finde zeitgleich statt. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James drohte damit, die Bundesregierung zu verklagen, falls der Bundesstaat vorläufig keine Impfdosen erhält.
Zuletzt hatten die Firmen Biontech und Pfizer bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 biete. Sie wollen in diesem Jahr 50 Millionen und 2021 rund 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stellen – weltweit. Der Impfstoff muss zweimal verabreicht werden, um wirksam zu sein. (SDA/nim)