Offenbar aus Protest gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen hat sich ein Angehöriger der US-Luftwaffe vor der israelischen Botschaft in Washington selbst in Brand gesetzt. Mit schweren Verbrennungen wurde er ins Spital transportiert. In der Nacht auf Montag erlag er seinen Verletzungen. Das bestätigten die zuständige Polizeibehörde und eine Sprecherin der US-Luftwaffe am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Beim jungen Soldaten handelt es sich laut US-Medienberichten um Aaron B.* (†25). Ein Selfie-Video zeigt ihn, wie er zur Botschaft läuft. Dort stellt er das Handy auf den Boden, mit der Kamera auf sich gerichtet. Er übergiesst sich mit einer Flüssigkeit und steckt sich in Brand. Laut der «New York Times» hatte der Mann das Video live auf der Onlineplattform Twitch gestreamt.
B. hat einen Bachelor-Abschluss in Computer-Software-Engineering, wie aus seinem LinkedIn-Profil hervorgeht.
Ermittlungen im Gange
Die Feuerwehr der US-Hauptstadt erklärte am Sonntag, Beamte der Sicherheitsbehörde Secret Service hätten die Flammen gelöscht. Der Mann wurde daraufhin mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Spital gebracht. Die Behörden nahmen die Ermittlungen auf, wie die Polizei mitteilte.
Die US-Luftwaffe bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es sich bei dem Mann um einen Angehörigen der Air Force handelt. Nähere Angaben zu seiner Identität wurden nicht gemacht.
Begoss sich mit Flüssigkeit
Die «New York Times» und der Nachrichtensender CNN berichteten unter Berufung auf ein Video von dem Vorfall, der Mann habe zunächst gesagt, er wolle sich nicht länger «mitschuldig an einem Genozid» machen. Nachdem er sich in Brand gesetzt habe, habe er mehrfach «Free Palestine» (Befreit Palästina) geschrien.
Der Vorfall ereignete sich den Behörden zufolge am Sonntag gegen 13 Uhr Ortszeit. Die israelische Botschaft erklärte, keiner ihrer Mitarbeiter sei verletzt worden.
Israel hält an Zerstörung der Hamas fest
Der Gazakrieg hatte am 7. Oktober mit dem beispiellosen Grossangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel begonnen. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 29'690 Menschen getötet. (kes/AFP)