Schon wieder rutscht ein EU-Land nach rechts. In unserem Nachbarland Österreich musste das Volk am Wochenende einen neuen Bundespräsidenten wählen. Norbert Hofer, Kandidat der Rechtspartei FPÖ, hat einen Erdrutsch-Sieg errungen – auch wenn die Wahl noch nicht durch ist.
Hofer tritt in der Stichwahl am 22. Mai gegen den Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen an. Gestern hatte Hofer rund 35 Prozent der Stimmen erhalten, Van der Bellen 21,3 Prozent. Die etablierten Regierungsparteien sind vernichtend geschlagen. Nur wenn es Van der Bellen gelingt, die Wähler an die Urne zu locken und alle Stimmen links der Mitte auf sich zu vereinen hat er noch eine Chance.
Über den Triumph der Rechten jubelt auch ein prominenter Wahlschweizer: Felix Baumgartner, der in Arbon TG wohnhafte Weltall-Held, bedankt sich auf Facebook in grossen Lettern bei seinen Landsleuten, die seinem Lieblingkandidaten in die ehemalige Kaiserresidenz schicken wollen: «HOFER=HOFBURG», schreibt Baumgartner. «Danke, Österreich!»
Der Extrem-Sportler fällt nicht zum ersten Mal als Sympathisant rechter Anliegen auf: Vor allem gegen die Flüchtlinge wettert er auf sozialen Medien: «Ein Land, in dem Angeln ohne Angelschein rechtlich bestraft wird und Menschen ohne Pass die Grenze überqueren, können nur Idioten regieren», schrieb er im Januar - um gleich darauf auch die Reaktionen seiner Hasser zu zitieren: «Die ewig gleiche Leier reicht vom 'Steuerflüchtling, zuwenig Sauerstoff' bis zum 'rechtsradikalen Nazi'.»
Baumgartner fordert den Friedensnobelpreis für den rechtskonservativen Ministerpräsident Ungarns Viktor Orban, der die Grenzen seines Landes für Flüchtlinge schliessen liess. Seine liebste Staatsform: «eine gemässigte Diktatur».
Zumindest mit seinen Ansichten in der Flüchtlingspolitik liegt der fliegende Felix ganz auf der Linie des Populisten Hofer: Dieser sagte vor der Wahl, er hätte als Bundespräsident die Regierung entlassen, wenn sie weiter Menschen nach Österreich geschleust hätte (bih)